Cyberkriminelle verkaufen Zugänge zu internationalen Logistikfirmen

Intel 471 hat eine Analyse aktueller Schwarzmarkttrends im Internet veröffentlicht. Sie zeigt, dass es Fälle gibt, in denen Erstzugangsvermittler (Initial Access Broker, IAB) Zugang zu internationalen Versand- und Logistikunternehmen auf dem Land-, Luft- und Seeweg anbieten.

Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie sind die globalen Lieferketten ernsthaft in Aufruhr geraten. Die Probleme gehen über den Mangel an Chips hinaus – Sperrungen und Schließungen haben weltweit zu Rückständen geführt, und während wir uns langsam von der Pandemie erholen, bleibt die Nachfrage nach allem, von Lebensmitteln bis zu Elektronik, hoch. Dies könnte der Grund sein, warum Unternehmen, die das Rückgrat des Gütertransports und der Warenlieferungen bilden, das Interesse von Cyberkriminellen, einschließlich Ransomware-Betreibern, geweckt haben.

Der Zugriff erfolgt in der Regel über Schwachstellen im Remote Desktop Protocol (RDP), in virtuellen privaten Netzwerken (VPN), Citrix, SonicWall, Fehlkonfigurationen und Brute-Force-Angriffen sowie über den Diebstahl von Zugangsdaten. Eine Cybersecurity-Krise bei einem dieser Logistik- und Versandunternehmen könnte katastrophale Auswirkungen auf die globale Konsumwirtschaft haben“, so die Forscher.

„Die Logistikbranche ist ein ständiges Ziel von Angriffen, und die Folgen eines Cyberangriffs können die Weltwirtschaft empfindlich treffen. Es ist äußerst vorteilhaft, dass Sicherheitsteams in der Schifffahrtsbranche die Angreifer, ihre Tools und ihr bösartiges Verhalten überwachen und verfolgen, um Angriffe dieser Kriminellen zu stoppen“, so die Forscher. „Die proaktive Behebung von Schwachstellen in Zeiten hoher Alarmbereitschaft vermeidet eine weitere Belastung der ohnehin schon eingeschränkten Geschäftsabläufe.“

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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