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Velicoraptor: Neuer Hackintosh-Anbieter legt sich mit Apple an

Das US-Start-up OpenCore Computer bietet derzeit einen Rechner an, auf dem neben Windows 10 ab Werk auch macOS 10.15 Catalina vorinstalliert ist. Das als Workstation konzipierte System kostet 2199 Dollar. Allerdings könnte der sogenannte Hackintosh einen Streit mit Apple auslösen, denn das Unternehmen aus Cupertino untersagt in den Lizenzbedingungen für sein Betriebssystem eine Installation auf Hardware von Drittanbietern.

Vor zwölf Jahren waren bereits das damals in Florida ansässige Unternehmen Psystar angetreten, den Markt für Mac-Klone zu bedienen. Das Konzept, auf für Windows-PCs gedachte Hardware einfach das Apple-Betriebssystem zu installieren, um einen günstigen und leistungsfähigen Apple-Rechner zu erhalten, der sich zudem deutlich leichter aufrüsten lässt als iMac oder Mac Mini, schien verlockend zu sein -bis Apple rechtliche Schritte gegen Psystar einleitete.

Apple erwirkte schließlich 2009 ein Verkaufsverbot für die Mac-Nachbauten, was auch zur Geschäftsaufgabe von Psystar führte. Allerdings dauerte es noch bis 2012, bis der Rechtsstreit vor dem Supreme Court mit einer Niederlage von Psystar endgültig endete. Die Richter bestätigte die Verstöße gegen Apples Softwarelizenzabkommen sowie gegen Wettbewerbsgesetze und auch das US-Urheberrecht Digital Millennium Copyright Act.

Open Core Computer nutzt laut MacRumors den Bootloader OpenCore, der die Installation von macOS Catalina auf Hardware von Drittanbietern erlaubt. Die Entwickler des Tools bestritten jedoch jede Verbindung zu OpenCore Computer sowie dem Velicoraptor genannten Mac-Nachbau. OpenCore Computer sei ein „illegaler krimineller Betrug.“

Wenig vertrauenserweckend erscheint auch, dass die Website von OpenCore Computer keinerlei Informationen über das Unternehmen bereithält. Zudem sind Zahlungen nur per Bitcoin möglich. In dem Zusammenhang verweist das Unternehmen sogar auf Probleme aufgrund von Apples Lizenzvertrag.

Technisch basiert der Velicoraptor auf einer Ryzen-3700X-CPU von AMD mit acht Kernen sowie einer Radeon-Grafikkarte vom Type Pulse RX 580. Zu weiteren Ausstattung gehören 16 GByte RAM sowie frei Massenspeicher: jeweils eine NVMe-SSD mit einer Kapazität von 250 GByte für jedes Betriebssystem sowie eine 2-TByte-Festplatte für Daten. Zwar ist die Ausstattung von Apples Mac Pro selbst in der Ausgangskonfiguration überlegen, allerdings kostest das Apple-System mit 6499 Euro nahezu das Dreifache.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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