Kaspersky hat eine Welle zielgerichteter Hackerangriffe analysiert, die sich seit Anfang des Jahres gegen Industrieunternehmen und ihre Zulieferer richtet. Betroffen sind vor allem Unternehmen in Großbritannien, Japan und Deutschland. Um eine Erkennung und Analyse der Malware zu erschweren, setzen die Angreifer unter anderem auf Steganografie.
Auf infizierten Systemen setzten die Cyberkriminellen dann das Programm Mimikatz ein, um Anmeldedaten von Windows-Systemen zu stehlen. Ursprünglich entwickelt, um Schwachstellen in Authentifizierungsprotokollen von Microsoft aufzudecken, entwickelt sich die Software zu einem der am häufigsten genutzten Hackertools. Es ist in der Lage, beispielsweise Authentifizierungsdaten wie Kerberos-Tickets anzuzeigen.
Diese Daten wiederum nutzen die Hacker, um weitere Systeme im Unternehmensnetzwerk zu kompromittieren. Unter Umständen erhalten sie auf diese Art aber auch Zugriff auf Konten mit Domänenadministratorrechten.
Welches Ziel die Täter mit dem Diebstahl der Anmeldedaten verfolgten, ist der Analyse zufolge unbekannt. Das liegt vor allem daran, dass sich die Untersuchung auf Kunden von Kaspersky beschränkt und die Sicherheitslösungen des Unternehmens wohl in jedem Fall in der Lage waren, den Angriff zu stoppen.
„Diese Angriffe erregten aufgrund mehrerer nicht standardmäßiger technischer Lösungen, die von den Angreifern verwendet wurden, unsere Aufmerksamkeit“, erklärte Vyacheslav Kopeytsev, Sicherheitsexperte bei Kaspersky. „Beispielsweise wird das Malware-Modul mithilfe von Steganografiemethoden im Image codiert, das Image selbst wird dabei auf legitimen Webressourcen gehostet. Das macht es fast unmöglich, den Download solcher Malware mithilfe von Lösungen zur Überwachung und Steuerung des Netzwerkverkehrs zu erkennen: Aus Sicht technischer Lösungen unterscheidet sich diese Aktivität nicht von dem üblichen Zugriff auf ein legitimes Image-Hosting. In Verbindung mit den anvisierten Zielen dieser Infektionen zeigen diese Techniken eine ausgefeilte und selektive Natur der Angriffe. Es ist besorgniserregend, dass insbesondere industrielle Auftragnehmer zu den Opfern des Angriffs gehören. Wenn die Authentifizierungsdaten von Mitarbeitern der Zuliefererorganisation in die falschen Hände geraten, kann dies zu vielen negativen Konsequenzen führen – angefangen beim Diebstahl vertraulicher Daten bis hin zu Angriffen auf Industrieunternehmen durch vom Auftragnehmer verwendete Remoteverwaltungstools.“
Kaspersky empfiehlt, neben dem Einsatz von Sicherheitslösungen, Mitarbeiter im sicheren Umgang mit E-Mails zu schulen, damit sie Phishing-Mails erkennen können. Zudem sollte die Ausführung von Makros in Office-Dokumenten und PowerShell-Skripten eingeschränkt werden. Auch Konten mit Domänenadministratorrechten sollten laut Kaspersky nur mit Bedacht eingesetzt werden. Außerdem sei es ratsam, Systeme, auf denen ein solches Konto eingesetzt wurde, danach neu zu starten.
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Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.
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