Strafverfolgungsbehörden aus 18 EU-Mitgliedstaaten haben in einer gemeinsamen Aktion mit Europol, dem US-National Intellectual Property Rights Coordination Centre, Eurojust und Interpol mehr als 30.506 Domains beschlagnahmt. Sie wurden für die Verbreitung von Raubkopien über das Internet benutzt. Unter anderem boten die Betreiber der Seiten gefälschte Medikamente, kopiergeschützte Filme und Fernsehserien, Musik, Software und gefälschte elektronische Produkte an.
Europol unterstützte die Untersuchungen mit einer mobilen Einsatzgruppe der Intellectual Property Crime Coordinated Coalition. Sie führte Datenabgleiche mit der Europol-Datenbank durch und sorgte für einen Informationsaustausch in Echtzeit. Zudem schulten die Experten Strafverfolger für Ermittlungen zu Urheberrechtsverstößen.
Die Ermittlungen waren Teil eines 2014 gestarteten Programms namens In Our Sites (IOS). Es soll das Internet generell zu einem sichereren Ort für Verbraucher machen. Unterstützt wird die Initiative auch von der Privatwirtschaft und dem European Union Intellectual Property Office.
Bleeping Computer weist darauf hin, dass Europol, Interpol, und Polizeibehörden aus 26 Ländern bereits vor einem Jahr mehr als 33.600 Domains einzogen. Im November 2018 meldete eine Task Force unter der Leitung der US-Einwanderungsbehörde die Schließung von mehr als einer Million Websites, die gefälschte Produkte wie Autoersatzteile und elektrische Komponenten feilboten – ebenfalls im Rahmen der Operation In Our Sites. Es wurden außerdem mehr als 2,2 Millionen Links, unter anderem in Sozialen Medien, gelöscht, die zu Raubkopien und gefälschten Produkten führten.
Laut Europol entsprach der Handel mit Produktfälschungen im Jahr 2013 rund 2,5 Prozent des Welthandels. Der Markt für Raubkopien und gefälschte Produkte hatte zu dem Zeitpunkt ein Volumen von 338 Milliarden Euro, was dem Bruttosozialprodukt von Österreich entsprach. In Europa sollen gefälschte Produkte sogar einen Anteil von 5 Prozent an allen importierten Waren erreichen.
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