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Safari für iOS 13 schickt Safe-Browsing-Daten an Tencent

Apple hat offenbar den Schutz vor Phishing und anderen betrügerischen Websites in Safari für iOS überarbeitet. Wie Engadget berichtet, unterstützt Apples mobiler Browser unter iOS 13, und wahrscheinlich auch schon ab iOS 12.2, nicht nur die Safe-Browsing-Funktion von Google, sondern auch Safe Browsing von Tencent.

Zumindest weist der iPhone-Hersteller nun unter dem Punkt „Safari und Datenschutz“ Tencent als weitere Safe-Browsing-Anbieter hin. Was sich grundsätzlich positiv anhört, könnte für einige Nutzer jedoch als Nachteil erscheinen. Damit Safe Browsing gefährliche oder betrügerische Inhalte stoppen kann, muss Safari „vor dem Besuch einer Website bestimmte Information“, die von der Adresse der Website abgeleitet werden“, an den jeweiligen Anbieter verschicken, also auch an Tencent. Laut Apple gehört zu diesen Informationen auch die IP-Adresse.

Bedenken richten sich nun gegen Tencent aufgrund der Zusammenarbeit des Unternehmens mit der chinesischen Regierung. Engadget gibt zu bedenken, dass die Daten auch für Überwachungszwecke benutzt werden könnten.

Matthew Green, Professor an der Johns Hopkins University, geht sogar noch einen Schritt weiter. Er geht davon aus, dass Googles Safe Browsing theoretisch auch benutzt werden kann, um die Identität eines Nutzer zu ermitteln. Falls Tencents Safe-Browsing-Technik vergleichbar sei, sei die chinesische Regierung möglicherweise in der Lage, Kritiker und Aktvisiten zu enttarnen.

Ein Problem in diesem Zusammenhang ist, dass Apple die Funktion ab Werk auch für Tencent aktiviert, ohne Nutzer auf den neuen Safe-Browsing-Anbieter hinzuweisen. Nutzer können jedoch in den Safari-Einstellungen unter dem Punkt Sicherheit das Safe Browsing an sich abschalten. Unklar ist jedoch, ob Apple die Partnerschaft mit Tencent auf China Beschränkt oder auch für andere Regionen nutzt.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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