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Sprachassistent: Alibaba kooperiert mit BMW in China

Alibaba hat auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas eine neue Partnerschaft mit dem deutschen Autobauer BMW angekündigt. Gemeinsam arbeiten die Unternehmen an sprachgesteuerten mobilen Lösungen. Alibabas selbst entwickelter Sprachassistent Tmall Genie soll spätestens ab Ende 2019 BMW-Kunden in China in bestimmten Fahrzeugen zur Verfügung stehen.

Die Bereitstellung von Tmall Genie folgt der Integration von BMW Connected in das chinesische Ökosystem von Alibaba. BMW Connected wird wiederum von derzeit 1,5 Millionen Kunden in China genutzt. Sie können nun dank Tmall Genie auch unterwegs in ihren BMW-Fahrzeugen auf ihr digitales Leben zugreifen – so wie sie es zuhause bereits durch die Nutzung von Tmall-Genie-kompatiblen Geräten gewohnt sind.

Der Sprachassistent informiert beispielsweise über neue Filme oder startet Musik-Wiedergabelisten. Nutzer können aber auch das Wetter an ihrem Zielort überprüfen und die Funktion des Assistenten mit Hunderten von Skills erweitern. Zur Ausgabe von Text und Bild nutzt Tmall Genie das in BMW-Fahrzeugen verbaute Display.

„Wir haben im vergangenen Jahr die Lösung ‚AI+Car‘ auf den Markt gebracht, die darauf abzielt, chinesischen Autofahrern durch die von Tmall Genie angebotenen Sprachinteraktions- und Servicefunktionen für Autos intelligentere und vernetzte Erfahrungen zu bieten. Wir freuen uns sehr, dass BMW als erste Premium-Automarke ausgewählte Automodelle auf den Markt bringen wird, die Tmall Genie vollständig in den chinesischen Markt integrieren“, sagte Miffy Chen, Vice President der Alibaba Group und Chefin der Alibaba A.I. Labs.

AI + Car erlaubt es vernetzten Autos, sich über die Cloud mit Tmall Genie zu verbinden und von ihrem Fahrzeug auf mit ihrem intelligenten Lautsprecher zuhause zu sprechen. Es lassen sich auch Fahrzeugoperationen steuern wie das Verriegeln der Türen oder die Planung einer Route.

Wozu Alibabas Sprachassistent fähig ist, demonstrierte das Unternehmen im Dezember auf der Konferenz NeurIPS 2018 in Montreal. Er kann demnach nicht lineare Gespräche mit Kunden führen sogar die indirekte Bedeutung einer Aussage erkennen. Im Rahmen einer Terminvereinbarung für die Zustellung eines Pakets entnahm der Assistent beispielsweise dem Satz „Ich bin vormittags nicht zuhause“, dass die Zustellung an eine andere als die Hausanschrift erfolgen muss und fragte eine alternative Lieferadresse ab.

Darüber hinaus kündigte Alibaba auf der CES gemeinsam mit Intel die Entwicklung einer 3D-Athleten-Tracking-Technologie für die Olympischen Spiele in Tokio im Jahr 2020 an. Ziel ist es, Athleten mit neuen Trainingsdaten und Analysen zu versorgen und das Erlebnis für Fans weltweit zu verbessern. Während Alibaba seine Cloud-Computing-Fähigkeiten einbringt, steuert Intel Hardware und Deep-Learning-Algorithmen zu dem Projekt bei.

Mithilfe von Videokameras statt speziellen Sensoren soll ein 3D-„Mesh“ erstellt werden, das Trainern in Echtzeit biomechanische Daten der Bewegungen eines Sportlers liefert. Sie wiederum sollen helfen, das Training zu optimierten und letztlich die Leistung zu verbessern. Die Daten sollen Fans aber auch Einblicke in Leistung eines Athleten gewähren.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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