Microsoft will bei der Wiederherstellung gelöschter Dateien helfen

Microsoft hat Nutzern Hilfe durch seinen Telefonsupport in Aussicht gestellt, wenn sie nach dem Upgrade auf die Version 1809 von Windows 10 Dateien vermissen. Obwohl es laut Microsoft nur bei „vereinzelten“ Vorfällen zu Dateiverlusten kam, sah sich der Konzern veranlasst, die Verteilung des Oktober-2018-Updates für Windows 10 zu stoppen. Es reagierte damit auf die Beschwerden von betroffenen Nutzern, die bei Reddit, Twitter und in Microsofts Community-Forum von verschwundenen persönlichen Dateien wie Fotos und Musik berichteten.

Das Hilfe-Versprechen kam auf Twitter von Dona Sarkar, der Chefin des Windows-Insider-Programms. „Wenn Sie das Problem ‚fehlender Dateien nach dem Update‘ beim Update 1809 / Oktober 2018 erleben, rufen Sie bitte unsere Supportnummer an“, ließ sie mit einem Tweet wissen. „Die haben die Tools, um Sie wieder zurück in eine gute Verfassung zu bringen.“

Das schien vor allem an teilnehmende Tester des Insider-Programms gerichtet, die schon vor der öffentlichen Update-Verteilung solche Datenverluste erlebten. Es gilt aber ebenso für andere Betroffene, denn auch Microsofts Support-Seite verweist Betroffene auf den allgemeinen Microsoft-Support im jeweiligen Land.

Aus folgenden Fragen von Twitter-Nutzern und ihren Antworten wurde außerdem deutlich, wie mögliche Dateiverluste festzustellen sind. „Wenn noch Dateien in Ihrem Dokumenten-Ordner vorhanden sind, dann wurde nichts gelöscht“, so Sarkar. Es handle sich also um eine Alles-oder-Nichts-Situation. Wer aber zuvor Dateien im Systemordner Dokumente hatte und jetzt keine mehr, der möge den Support anrufen und sich bei der Wiederherstellung unterstützen lassen.

Herbe Kritik musste die Microsoft-Managerin dafür einstecken, dass das Update allgemein verfügbar gemacht wurde, obwohl doch Teilnehmer des Windows-Insider-Programms seit Monaten auf den Fehler hingewiesen hatten. Mitarbeiter Microsofts hatten die Kenntnisnahme sogar bestätigt, ohne das Problem vor der Update-Auslieferung zu beheben. Die Rede war von fehlendem Geld für Qualitätskontrolle und nachlässigem Umgang mit dem Feedback der Insider. Zwei jährliche Feature-Updates seien zuviel bei einem Betriebssystem für 700 Millionen Computer, wie dieser Fehler beweise. Wie bei iOS, macOS und Android reiche ein Update im Jahr – dafür ein wirklich gut getestetes.

Der Gelöschte-Dateien-Fehler zeigt, dass Microsoft die Verbraucher letztlich zum Austesten des Betriebssystems nutzt, kommentiert Gregg Keizer auf Computerworld. Selbst bei einem kleinen Prozentsatz betroffener Anwender könnte es bei 700 Millionen Windows-10-Installationen um Millionen Nutzer gehen. Insbesondere die Nutzer von Windows 10 Home seien zu „Laborratten“ bestimmt, da sie anders als Enterprise-Nutzer jedes Feature-Upgrade annehmen müssten und die monatlichen Update-Wellen nicht einmal aufschieben dürften.

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ZDNet.de Redaktion

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