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Galaxy Note 9: Gefälschte Benchmarks stiften Verwirrung

Laut eines Berichts von Daily Express, einem Informationsangebot des chinesischen Internetunternehmens Tencent, ist Samsung kommendes Flaggschiff Galaxy Note 9 mit einem neuen Prozessor ausgestattet, der gegenüber der bisherigen Variante im Galaxy S9 eine deutliche bessere Leistung bietet. Als Beweis hat Daily Express einen Screenshot des beliebten Benchmark-Tools Geekbench veröffentlicht, das Werte für das Galaxy Note 9 zeigen soll.

Demnach erreicht der im Note 9 zum Einsatz kommende Exynos 9815 einen neuen Rekord. Gegenüber dem Exynos 9810 erzielt der Chip angeblich einen Single-Core Score von 5162 und einen Multi-Core Score von 10704, was einer Performancesteigerung von etwa 50 Prozent im Single-Core-Bereich und 18 Prozent im Multi-Core-Test bedeuten würde.

Allerdings weist der Screenshot einige Merkmale auf, die darauf hindeuten, dass es sich wahrscheinlich um eine Fälschung handelt. Vergleicht man beispielsweise einen Screenshot, der mit dem Galaxy S9+ aufgenommen wurde, fällt die ungewöhnliche Anordnung der Informationen auf, die darauf hindeutet, dass der betreffende Screenshot mit einem Tablet aufgenommen wurde. Zum anderen sind einige Bezeichnungen unüblich: Unter „Model“ wird mit „Samsung Galaxy Note 9“ die Produktbezeichnung angegeben. Im Original-Screenshot mit einem Galaxy S9+ listet Geekbench an dieser Stelle mit „samsung SM-G965F“ jedoch nur die interne Modellbezeichnung.

Als Motherboard erscheint auf dem vermutlich gefälschten Screenshot die Bezeichnung „exynos9815“. Beim Galaxy S9+ steht hingegen „universal9810“, das Tool erkennt also die Markenbezeichnung des Prozessors nicht. Während unter „Name“ die ARM-Architektur wie ARMv8 angezeigt wird, erscheint beim vermeintlichen Note-9-Screenshot wiederum der Prozessorname.

Gegen den von Daily Express veröffentlichten Screenshot spricht außerdem, dass in der Geekbench-Datenbank die im Screenshot angegebenen Werte bisher nicht gelistet sind. Zudem verwendet Samsung für das Note in der Regel den gleichen Prozessor wie für das im gleichen Jahr vorgestellte Galaxy-S-Modell. Angesichts des Leistungssprungs, den der vermeintliche Exynos 9815 bietet, liegt außerdem die Vermutung nahe, dass Samsung ihn mit einer eigenen Modellnummer wie Exynos 99xx oder 10xx vermarktet.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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