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Google meldet Fortschritte bei der Sicherheit von Android

Google hat den vierten jährlichen Sicherheitsbericht (PDF) für sein Mobilbetriebssystem Android vorgelegt. Laut Dave Kleidermacher, Vice President of Security für Android, Play und Chrome OS, ist Googles Mobilbetriebssystem inzwischen so sicher wie die Plattformen der Konkurrenz. Fortschritte machte Google demnach unter anderem bei der Sicherheitsfunktion Play Protect und bei der Verteilung von Sicherheitsupdates.

Play Protect soll 2017 dafür gesorgt haben, dass es wahrscheinlicher ist, dass ein Asteroid die Erde trifft als dass ein Nutzer eine möglicherweise gefährliche App aus dem Play Store herunterlädt. Das Risiko, eine solche App über den Store eines Drittanbieters zu beziehen sei neunmal höher als im Play Store. Da Play Protect aber auch Apps aus anderen Quellen überwache, sei die Installationsrate von gefährlichen Apps aus diesen Quellen 2017 um 60 Prozent zurückgegangen.

Insgesamt erkannte Play Protect bei automatischen Scans auf den Geräten der insgesamt 2 Milliarden Android-Nutzer 39 Millionen möglicherweise gefährliche Apps. Davon wurden 60,3 Prozent per Machine-Learning entdeckt. Seit Oktober unterstützt Play Protect zudem Offline-Scans, nachdem Google bei der Auswertung seiner Daten festgestellt hatte, dass 35 Prozent der unerwünschten Programme installiert wurden, während ein Gerät nicht mit dem Internet verbunden war.

Die höchste Verbreitung hatten möglicherweise gefährliche Apps in Indien. Dort fanden sie sich im vergangenen Jahr auf durchschnittlich einem Prozent aller Geräte – Tendenz fallend. In den USA lag die Installationsrate bei 0,40 Prozent und war ebenfalls rückläufig. Hierzulande erhöhte sie sich jedoch um 0,04 Punkte auf 0,11 Prozent. Den weltweiten Durchschnitt ermittelte Google bei 0,09 Prozent – jeweils bezogen auf den Play Store als alleinige App-Quelle.

Google weist in seinem Bericht aber auch darauf hin, dass Android mit jeder neuen OS-Version sicherer wird. Als Beispiel nennt Google den Support für Fingerabdruckscanner. Unter Android 7 Nougat hatten 2017 67 Prozent aller Android-Geräte einen gesicherten Sperrbildschirm. Bei den Geräten mit Fingerabdruckscanner lag der Anteil bei 73 Prozent. Unter Android Oreo erhöhte sich diese Werte auf 83 beziehungsweise 85 Prozent.

In Abhängigkeit von der OS-Version schwankt aber auch die Installationsrate von unerwünschten Apps. Waren es 2017 unter Android 4 KitKat und Android 5 Lollipop jeweils mehr als 0,7 Prozent, sank der Wert bei Android 8 Oreo auf 0,13 Prozent.

Darüber hinaus verweist Google auf eine bessere Verteilung von Sicherheitsupdates. 2017 hätten 30 Prozent mehr Geräte Sicherheitsupdates erhalten als 2016. Wie hoch der Anteil der Geräte war, die 2017 mit Sicherheitspatches versorgt wurden, ließ Google jedoch offen.

Mobile Sicherheit: Android holt auf

Laut verschiedener Studien wie dem Mobility Index Report von Good Technology ist Apple mit dem iPhone und einem Marktanteil von 72 Prozent klarer Marktführer in Unternehmen. iOS bietet seit Jahren schon Unternehmensfeatures, die anfangs unter Android nicht zur Verfügung standen.

Inzwischen scheint sich jedoch die Situation geändert zu haben, zumindest, wenn es nach der jüngste Untersuchung von Gartner geht. Demnach verfügt Samsung Knox nicht nur unter Android Vorteile, sondern kann auch gegenüber iOS punkten. Von den von Gartner überprüften zwölf Funktionen im Bereich „Corporate Managed-Security“ erreicht Samsung Knox zu 100 Prozent die Bewertung „strong“, während unter iOS 11 nur bei 5 von 12 Parametern mit „strong“ bewertet werden..

Bei den von Gartner überprüften 16 Geräte-Sicherheitsfunktion erreicht Samsung Knox in dreizehn Fällen die Bewertung „strong“, während iOS 11 nur sieben Mal die Bestnote erhält. Auch generell holt Android laut Gartner gegenüber iOS auf. Während Smartphones mit Android 7 und fünf „strong“-Bewertungen der iOS-Plattform noch unterlegen waren, erreichen Smartphones mit Android 8 11-mal die Bestnote und ziehen damit am iPhone vorbei.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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