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Huawei Mate 10: US-Geschäft unter Druck

Der US-Carrier Verizon soll politischen Druck bekommen, das Huawei Mate 10 nicht in den Markt einzuführen. Das berichtet das Investigativ-Netzwerk „The Information„. Ursprünglich war die Markteinführung für den Sommer geplant. Diese wurde zuletzt auf den Herbst verschoben. Doch es wäre auch möglich, dass das Gerät vollständig aus dem Programm von Verizon herausfällt. Damit wäre Verizon nach AT&T der zweite große US-Carrier, der den Vertrieb des chinesischen Premium-Smartphones einstellt.

Huawei Mate 10 (Bild: Huawei, Evan Blass)

Auch im Fall von AT&T hat es offenbar politischen Druck gegeben. So schickte laut The Information der US-Senat und Vertreter des US-Repräsentantenhauses im Dezember ein Schreiben an die Federal Communications Commission (FCC). Darin warnen die Volksvertreter davor, dass Huawei ein Sicherheitsrisiko sei. Auch sei man über die Tatsache besorgt, dass das Unternehmen mit US-Providern kooperiert, um die eigenen Geräten auf den Markt zu bringen.

So sei laut Bericht von The Information der Deal zwischen AT&T und Huawei wenige Wochen nach dem auf den 20. Dezember 2017 datierten Schreiben an die FCC gescheitert. Dem Hersteller werden Verbindungen zur kommunistischen Regierung und den Geheimdiensten der Volksrepublik nachgesagt.

Sollte sich das Muster nun auch bei Verizon wiederholen, muss sich Huawei von den Expansionsplänen über große Mobilfunkbetreiber in den USA vermutlich vorerst verabschieden. Mit AT&T wäre Huawei den ersten Vertrag mit einem großen US-Carrier eingegangen. Das Huawei-Management will sich nun offenbar vermehrt den Märkten in Europa und Asien zuwenden.

Auf der CES hat Huawei, immerhin der weltweit drittgrößte Smartphone-Hersteller, die Markteinführung mit der Wonder-Woman-Darstellerin Gal Gadot garniert. Der finanzielle Aufwand dieser Aktion dürfte nicht unerheblich gewesen sein. So fungiert Gadot jetzt als Chief Experience Officer für Huawei und die Schauspielerin soll auch privat ein P8 von Huawei verwenden. Das Ziel des Herstellers ist, die Marke auf dem US-Markt bekannter zu machen.

In Deutschland ist das Mate 10 seit November verfügbar. Das Gerät bietet ein 6-Zoll-OLED-Display mit einer Auflösung von 2160 mal 1080 Pixeln (402 ppi) und einem Seitenverhältnis von 18:9 (2:1). Als Arbeitsspeicher stehen 6 GByte und als Flash-Speicher 128 GByte zur Verfügung. Das Mate 10 ist gegen Wasser und Staub nach IP53 geschützt, während das Mate 10 Pro nach dem Standard IP67 zertifiziert wurde. Die Dual-Kamera beider Modelle wurde erneut in Zusammenarbeit mit Leica entwickelt. Der Farbsensor bietet eine Auflösung von 12 Megapixel, der monochrome Sensor 20 Megapixel. Das Pro-Modell hebt sich außerdem mit einer größeren Blendenöffnung ab.

Mit einer Akkukapazität von 4000 mAh und der SuperCharge-Technik soll ein 20-minütiger Ladevorgang ausreichen, um für einen ganzen Tag Energie zu liefern. Als Betriebssystem ist Android 8.0 Oreo vorinstalliert, über das der Hersteller die eigene Benutzeroberfläche EMUI 8.0 gelegt hat. Huawei stellt aber vor allem seinen erstmals verbauten 8-Kerner Kirin 970 heraus, der mit der KI-Engine Kirin NPU (Neural-network Processing Unit) über eine CPU-Erweiterung verfügt.

Ähnlich wie Huawei ergeht es derzeit dem Sicherheitsanbieter Kaspersky Labs. Dem russischen Softwareanbieter wirft die US-Administration ebenfalls vor, Spionage zu unterstützen. Inzwischen dürfen US-Behörden keine Lösungen von Kaspersky mehr einsetzen.

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Martin Schindler

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