Adwind: Remote Access Trojan greift Luftfahrtindustrie in Österreich und der Schweiz an

Trend Micro warnt vor der Rückkehr des Remote Access Trojan Adwind. Die auch unter den Namen AlienSpy, Frutas, Unrecom, Sockrat, JSocket und jRat bekannte Malware ist in der Lage, Windows, macOS, Linux und Android zu infizieren. Im Rahmen einer aktuellen Phishing-Kampagne nimmt sie überwiegend Luftfahrtunternehmen in den USA, der Ukraine, der Schweiz und Österreich ins Visier.

Erstmals wurde Adwind 2013 entdeckt. Seitdem sei der Trojaner zwar niemals wirklich inaktiv gewesen, im Juni habe sich seine Verbreitung jedoch deutlich erhöht, so Trend Micro weiter. Forscher des Unternehmens entdeckten demnach im vergangenen Monat 117.649 Adwind-E-Mails. Im Mai waren es lediglich 56.564, im Januar 2017 sogar nur 5286.

Adwind wird im Darknet als Malware-as-a-Service angeboten. Schätzungen zufolge gibt es mehr als 1800 Adwind-Nutzer, die den Hintermännern der Schadsoftware ein jährliches Einkommen von mehr als 200.000 Dollar bescheren sollen. Da Adwind Java-Installationen angreift, kann der Trojaner unabhängig vom Betriebssystem eingesetzt werden. Einzige Voraussetzung ist eben, dass Oracle Java vorhanden ist.

Aktuell versuchen Cyberkriminelle, mithilfe von Phishing-E-Mails und Social Engineering Nutzer dazu zu verleiten, auf schädliche Links zu klicken. Gelingt die Täuschung, wird eine speziell präparierte PIF-Datei heruntergeladen, die wiederum einen Wrapper nachlädt, der per Visual Basic Script schließlich den in einem Java-Archiv enthaltenen Schadcode einschleust und ausführt.

Ein mit Adwind infiziertes System muss als vollständig kompromittiert angesehen werden. Die Malware ist in der Lage, Anmeldedaten zu stehlen und alle Tastatureingaben aufzuzeichnen und an seine Hintermänner zu übermitteln. Adwind kann aber auch Screenshots anfertigen und Fotos und Videos aufnehmen, falls eine Webcam vorhanden ist.

Frühere Varianten von Adwind wurden auch für Angriffe auf Banken und dänische Unternehmen benutzt. Sie waren zudem in der Lage, infizierte Rechner zu einem Botnetz hinzuzufügen.

ANZEIGE

Sie haben Optimierungsbedarf bei Ihren Logistikprozessen?

Die Lösung lautet: Dokumentenmanagement. Erfahren Sie im kostenlosen E-Book, wie ein Dokumentenmanagement-System (DMS) Ihnen helfen kann, Ihre Logistikprozesse zu verbessern – von der Artikelnummer bis zur Zustellung. Lesen Sie außerdem, wie Sie ein DMS auch im laufenden Betrieb zeit- und kostensparend implementieren können.

[mit Material von Danny Palmer, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie die Geschichte der Computer-Viren? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

8 Stunden ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

1 Tag ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

1 Tag ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

1 Tag ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

1 Tag ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

1 Tag ago