Categories: Unternehmen

Microsoft bestätigt massiven Stellenabbau

Vier Tage nach der Ankündigung zum Umbau des Vertriebs hat Microsoft die vermuteten Entlassungen bestätigt. Vertreter des Unternehmens nannten jedoch keine konkreten Zahlen. Gerüchten zufolge sollen mehrere Tausend Personen ihren Job verlieren.

CNBC meldete gestern unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle, Microsoft trenne sich von 3000 Mitarbeitern. Später korrigierte der Fernsehsender seinen Bericht. Microsoft habe klargestellt, dass die „Zahl im Bereich von Tausenden“ liege.

Ähnlich äußerte sich auch eine dem Unternehmen nahestehende Quelle gegenüber der in der Regel gut informierten ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley. Demnach sollen einige der Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlieren, auf andere Abteilungen verteilt werden.

Microsoft machte auch keine Angaben zu den Geschäftsbereichen, die von der Entlassungswelle betroffen sind. Foley geht jedoch davon aus, dass es in erster Linie die Bereiche Marketing und Vertrieb trifft, die auch Ziel der am 3. Juli angekündigten Reorganisation sind.

Zudem gehe es nicht nur um Kosteneinsparungen. Vielmehr verstärke Microsoft die technische Seite des Vertriebs, was Umbesetzungen erforderlich mache. Ziel sei es, das Konzept der digitalen Transformation schneller voranzubringen.

Ende März hatte Microsoft weltweit 121.567 Mitarbeiter. Ein Jahr davor waren rund 50.000 Personen in den Bereichen Verkauf, Marketing und Services beschäftigt.

2014 hatte Microsoft den Abbau von 18.000 Stellen innerhalb eines Jahres angekündigt. 12.500 Jobs fielen beim zuvor übernommenen Smartphonehersteller Nokia weg. Im vergangenen Jahr mussten weitere 2850 Beschäftigte das Unternehmen verlassen, darunter 900 Verkaufsmitarbeiter.

Microsoft nimmt den Start des Fiskaljahres am 1. Juli häufig zum Anlass, Geschäftsbereiche neu zu strukturieren und auch seine Personalplanung zu überdenken. In diesem Jahr sollen vor allem die Vertriebsorganisationen für Unternehmen und Verbraucher auf die digitale Transformation ausgerichtet werden.

Bereits im Januar hatte der Softwarekonzern die ersten organisatorischen Veränderungen in den Bereichen Vertrieb und Marketing vorgenommen. Unter anderem wurden einige der Marketing- und Verkaufsteams Judson Althoff unterstellt, der als Executive Vice President die Worldwide Commercial Business Group anführt.

Loading ...

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

Tipp: Was wissen sie über Microsoft? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

12 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

14 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

15 Stunden ago

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

22 Stunden ago

Fabrikautomatisierung: Siemens integriert SPS-Ebene

Eine softwarebasierte Workstation soll es Ingenieuren erlauben, sämtliche Steuerungen zentral zu verwalten. Pilotkunde ist Ford.

24 Stunden ago

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

1 Tag ago