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Whatsapp-Messenger zwei Stunden lang offline

Ausgerechnet während der Bilanzpressekonferenz des Whatsapp-Mutterkonzerns Facebook war der Messengerdienst von einer Störung betroffen. Sie dauerte etwa zwei Stunden an. Gegen 1 Uhr morgens stand der Dienst wieder zur Verfügung. Whatsapp bestätigte den Ausfall, nannte jedoch keine Details. Laut downdetector.com betraf die Störung vor allem Nutzer in Mitteleuropa. Die meisten Fehlermeldungen erhielt der Dienst von Nutzern aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und den Benelux-Ländern.

WhatsApp ist die mit Abstand beliebteste Messaging-App der Deutschen. Das ist das Ergebnis einer im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführten repräsentativen Umfrage aus dem letzten Jahr. Demnach verwenden 63 Prozent der Internetnutzer, die per Messenger kommunizieren, die App der Facebook-Tochter.

Größter Konkurrent ist das zu Microsoft gehörende Skype mit einem Anteil von 16 Prozent. Facebooks hausinterner Rivale Messenger liegt mit 15 Prozent auf dem dritten Rang. Zusammengenommen dominieren die Messaging-Angebote von Facebook den deutschen Markt also mit einem Anteil von 78 Prozent.

Auf den weiteren Plätzen folgen Apple iMessage mit 9 Prozent und Google Hangouts mit 5 Prozent. Der in den USA laut Bitkom vor allem bei Jugendlichen beliebte Dienst Snapchat kam bei der Umfrage unter 1023 Internetnutzern ab 14 Jahren auf zwei Prozent. Mit speziellen Sicherheitsfunktionen ausgestattete Apps wie Threema, Telegram und Signal hätten sich indes noch nicht durchgesetzt. Ein Grund dafür sei, dass die großen Anbieter die Sicherheit ihrer Dienste ebenfalls verbessert hätten. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bieten beispielsweise auch WhatsApp und iMessage.

Insgesamt verwenden derzeit 69 Prozent der Internetnutzer regelmäßig einen Kurznachrichtendienst. Bei jüngeren Menschen ist der Anteil allerdings deutlich höher als bei älteren Nutzern. Messenger sind bei 82 Prozent der 14- bis 29-Jährigen sowie bei 81 Prozent der 30- bis 49-Jährigen eine gebräuchliche Kommunikationsmethode. Bei den 50- bis 64-Jährigen sinkt der Anteil auf 59 Prozent. In der sogenannten Generation 65-Plus setzen nur noch 28 Prozent auf Messaging-Dienste.

Whatsapp: Kritik von Verbraucherschützern

Immer wieder erntet der Messengerdienst Kritik von Verbraucherschützern. Im Januar verklagte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat die Facebook-Tochter beim Landgericht Berlin. Sie wirft Whatsapp vor, Daten zum Teil widerrechtlich zu sammeln, zu speichern und an Facebook weiterzugeben. Auslöser sind die im August 2016 in Kraft getretenen neuen Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen von WhatsApp.

Schon im September hatten die Verbraucherschützer WhatsApp abgemahnt. Sie kritisieren, dass das Unternehmen mit der Weitergabe von persönlichen Daten wie Telefonnummern von früheren Zusagen abrückt. Facebook-CEO Mark Zuckerberg selbst hatte ausdrücklich zugesichert, es werde keinen Austausch von Kundendaten zwischen den beiden Firmen geben. Die neue Datenschutzrichtlinie von WhatsApp aber soll den Weg für Firmen frei machen, die seine Milliarde Nutzer weltweit kontaktieren möchten. Um Werbung besser an den Nutzer anpassen zu können, will der Messenger enger mit Facebook zusammenarbeiten und insbesondere die Nutzerdatenbanken beider über die Telefonnummer abgleichen.

Ende April hat das Verwaltungsgericht Hamburg eine Anordnung von Johannes Caspar, Hamburgischer Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit, bestätigt, wonach Facebook Daten von WhatsApp-Nutzern nicht erheben und speichern darf. Nach Ansicht des Gerichts verfügt das Social Network nicht über die dafür benötigte „wirksame Einwilligung“ von WhatsApp-Nutzern. Facebooks Antrag auf Abweisung der Verwaltungsanordnung wies es ab.

HIGHLIGHT

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Mit einigen Schritten und kostenlosen Tools können sich auch Profis vor Angriffen aus unsicheren WLANs schützen und Notebook, Smartphone und Tablets schützen. Es lohnt sich auch unterwegs effizient zu schützen, um Datenverlust und Angriffe zu vermeiden.
Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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