Zwischen Facebook und Eyeo, dem Herausgeber des Werbeblockers AdBlock Plus, ist offenbar ein Katz-und-Maus-Spiel entbrannt. Nachdem Facebook Anfang der Woche begonnen hatte, Nutzern seiner Desktop-Website trotz Adblocker Werbung zu präsentieren, entwickelte die AdBlock-Plus-Community einen Workaround, der auch diese Anzeigen ausblenden soll. Facebook wiederum reagierte nun mit einer Änderung des Codes seiner Website, die den Werbeblocker erneut aushebeln soll, wie TechCrunch berichtet.
„Wir sind enttäuscht, dass Adblocking-Firmen Nutzer auf Facebook bestrafen, da diese neuen Versuche nicht nur Anzeigen blockieren, sondern auch Beiträge von Freunden und Seiten. Das ist kein gutes Nutzererlebnis und wir werden das Problem angehen. Adblocker sind ein stumpfes Instrument, weshalb wir uns stattdessen auf die Entwicklung von Tools wie Werbepräferenzen konzentriert haben, um die Kontrolle in die Hände der Nutzer zu legen“, zitiert TechCrunch aus einer Stellungnahme des Social Network.
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Eyeo wiederum rechtfertigte gestern sein Vorgehen in einem Blogeintrag. „Vor zwei Tagen haben wir mitgeteilt, das Facebook sich ‚der dunklen Seite‘ angeschlossen und begonnen hat, Nutzern von Werbeblockern Anzeigen auf seiner Desktop-Seite aufzuzwingen. Wir haben versprochen, dass die Open-Source-Community sehr schnell eine Lösung haben wird, und offen gestanden, sie hat unsere Erwartungen übertroffen.“
Der Workaround in Form einer neuen Filterregel wird seit gestern an Nutzer von AdBlock Plus verteilt. Eyeo hat nach eigenen Angaben aber damit gerechnet, dass Facebook Gegenmaßnahmen ergreift. „Diese Art des hin und her zwischen der Open-Source-Adblocking-Community und den Umgehern gibt es schon, seit Adblocking erfunden wurde. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Facebook Code schreiben wird, der diesen Filter unbrauchbar macht. Wenn das passiert, wird die Adblocking-Community wahrscheinlich einen neuen Workaround finden, den Facebook vielleicht wieder umgeht, und so weiter.“
Facebook argumentiert, wie Herausgeber anderer Websites auch, dass die Online-Werbung die kostenlos zur Verfügung gestellten Dienste und Inhalte finanziert. Darüber hinaus kritisiert das Social Network Anbieter von Werbeblockern, die „Geld für das Einblenden von Werbung annehmen, die sie zuvor geblockt haben“. Dieses Verfahren sei „bestenfalls verwirrend“ für Nutzer und gehe zu Lasten der Geldmittel, die für die Finanzierung von Journalismus und anderen kostenlosen Diensten im Internet benötigt würden.
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