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Markt für Online-Werbung: Frankreich ermittelt gegen Facebook und Google

Die französische Wettbewerbsbehörde Autorité de la Concurrence hat eine Untersuchung gegen Facebook und Google eingeleitet. Sie will herausfinden, welche Rolle die beiden Firmen im Markt für Online-Werbung spielen.

Konkret geht es der Behörde um die Firmen, die Werbetreibenden und Websites helfen, zielgerichtete Anzeigen zu kaufen und zu verkaufen, die auf demografischen Daten und den Internetgewohnheiten von Nutzern basieren. Die Kartellwächter wollen aber auch wissen, ob Google oder Facebook in dem schnell wachsenden Markt eine dominante Stellung bekleiden, wie das Wall Street Journal berichtet.

Weder Facebook noch Google wollten sich demnach zu den Vorwürfen äußern. Beide Unternehmen hätten in der Vergangenheit aber stets jegliches Fehlverhalten zurückgewiesen und betont, sie hielten sich an die europäischen Gesetze. Laut eMarketer waren Google und Facebook im vergangenen Jahr für 43 Prozent der weltweit generierten Einnahmen aus Online-Werbung verantwortlich.

Das WSJ weist darauf hin, dass die französischen Kartellbehörden in der Regel eine offizielle Untersuchung einleiten, um festzustellen, ob überhaupt ein begründeter Verdacht vorliegt. In anderen europäischen Ländern wird zumeist erst dann offiziell ermittelt, wenn konkrete Hinweise für ein Fehlverhalten oder gar Beschwerden vorliegen.

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Das Verfahren unterstreiche das steigende Interesse europäischer Wettbewerbshüter an den Unternehmen, die große Mengen von Nutzerdaten sammeln, heißt es weiter in dem Bericht. Das Bundeskartellamt schließt beispielsweise nicht aus, dass Facebooks Nutzungsbedingungen einen „Konditionenmissbrauch“ darstellen, und somit gegen Kartellgesetze verstoßen.

Die EU-Kommission unterstellt Google indes den Missbrauch seiner „beherrschenden Stellung auf den Märkten für allgemeine Internet-Suchdienste im Europäischen Wirtschaftsraum“. Auch die Auflagen, die Google den Herstellern von Android-Geräten und Mobilfunknetzbetreibern auferlegt, sieht die EU möglicherweise als rechtswidrig an. Angeblich will sie das Verfahren noch vor der Sommerpause abschließen. Am Ende der Untersuchung könnte eine Strafzahlung im Bereich von 3 Milliarden Euro stehen.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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