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Storage-Forschung: Microsoft kauft DNA von Biotech-Start-up

Microsoft informiert über einen Kauf von 10 Millionen Oligonukleotidsequenzen – also im Labor erstellten DNA-Molekülen. Lieferant ist ein Biotechnik-Start-up namens Twist Bioscience mit Sitz in San Francisco. Microsoft Research will – zusammen mit Forschern der Universität Washington – mit einer Nutzung für die Datenspeicherung experimentieren.

Der Erbinformationsträger Desoxyribonukleinsäure (DNS oder im englischen Sprachraum DNA) bleibt Microsoft zufolge weit länger lesbar als alle aktuellen Datenträger, nämlich bis zu 2000 Jahre. Zudem würde sie eine extrem hohe Datendichte ermöglichen: Ein Kubikmillimeter DNA könnte ein Exabyte an Daten aufnehmen, also rund eine Milliarde Gigabyte.

„Da die Menge unserer digitalen Daten weiter wächst, brauchen wir neue Methoden für sichere Langzeitspeicherung von Daten“, wird Microsoft-Reseach-Mitarbeiter Doug Carmean in der Pressemeldung zitiert. Microsoft habe im Herbst zumindest einen Vorab-Test erfolgreich abgeschlossen: 100 Prozent der Daten konnten in DNA-Material von Twist Bioscience gespeichert und später wieder ausgelesen werden.

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Twist Bioscience ist auf die Herstellung synthetischer DNA spezialisiert. Die Preise sinken nach seiner Darstellung kontinuierlich. Der von Microsoft für die Biodatenträger gezahlte Preis wurde dennoch nicht kommuniziert.

Das Start-up hat bisher 131 Millionen Dollar Anschubfinanzierung erhalten. Unter den Investoren war nach Informationen von Business Insider Boris Nikolic, der unter anderem als Chief Science Advisor für die Bill and Melinda Gates Foundation tätig ist.

2013 war es schon Wissenschaftlern des European Bioinformatics Institute (EBI) gelungen, ein Petabyte (eine Million Gigabyte) an Daten auf gefriergetrockneter DNA zu speichern. Dazu verwendeten sie Shakespeares 154 Sonette, ein Foto ihres Instituts, einen Essay über die Struktur der DNA, ein MP3-Auszug aus Martin Luther Kings Rede „I have a dream“ und eine Datei mit Kodierungsvorschriften – zusammen 739 KByte – in millionenfacher Ausfertigung. An einem DNA-Computer arbeitet beispielsweise auch IBM.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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