Facebook erwägt Spendensystem für Posts

Facebook beschäftigt sich mit der Möglichkeit, eine Art Trinkgeld-Funktion einzuführen, mit der seine User Geld verdienen könnten. Das zeigt eine Nutzerbefragung, auf die The Verge aufmerksam geworden ist. Die Publikation vermutet, dass nur verifizierte Nutzer befragt werden.

Andere Optionen, zu denen sich die verifizierten Nutzer äußern sollen, sind gesponserte Inhalte, mit denen sie auf eine Marke aufmerksam machen könnten, ein Sponsoren-Marktplatz, wo man solche Sponsoren finden könnte, eine Spendenoption, bei der Leser für eine vom Autor definierte wohltätige Organisation spenden würden, Handlungsaufforderungen (etwa ein Button, der zu einem Ticketverkauf oder Newsletterabo führen würde) und schließlich eine Option, an Facebooks Anzeigenumsätzen beteiligt zu werden.

Bisher gibt es für Facebook-Nutzer keine Möglichkeit, ihre Gefolgschaft und Posts zu monetarisieren – anders als etwa bei Youtube, mit dem Facebook es im Videobereich aufnehmen möchte. Ausnahmen sind von Verlagen bereitgestellte Instant Articles und eine Option für verifizierte Anwender, auf gesponserte Inhalte zu verweisen.

Die Umfrage für verifizierte Nutzer fragt aber auch andere Themen rund um Einflussmessung und Monetarisierung ab – etwa, welches Kriterium der Anwender für die Beurteilung einer Facebook-Präsenz gelten lassen würde. Das geht von der Zahl der Nutzer, die einen Post zu Gesicht bekommen haben, über einen Vergleich der Likes und Kommentare bis zur Zahl derer, die ein Video bis zu Ende gesehen haben.

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Youtube hatte eine Umsatzbeteiligung für beliebte Videokanäle bereits 2007 eingeführt. Auch der Spiele-Streamingdienst Twitch beteiligt die Ersteller. Mit Flattr und YouNow gibt es auch zwei Angebote, die von vornherein auf Spendensysteme ausgelegt sind und sich selbst über eine Beteiligung an diesen Umsätzen finanzieren. Dabei lässt sich Flattr in jede Website integrieren, während YouNow eine eigenständige Streaming-Plattform ist. Auch das vor einem Jahr gestartete Social Network „8“ trat mit der Grundidee an, seine Nutzer für Inhalte zu bezahlen.

Anfang April hatte Facebook erstmals eingeräumt, dass es nicht nur Stars, sondern auch Verlagspartner und Publisher wie BuzzFeed und New York Times dafür bezahlt, das Streaming-Angebot Facebook Live zu verwenden. Hinter seinen Überlegungen scheint die Erkenntnis zu stehen, dass Inhalte höchster Qualität auf Dauer nicht gratis zu haben sein werden. Vorerst handelt es sich allerdings nur um eine Umfrage – und nicht einmal um eine im Test befindliche Funktion.

The Information hat kürzlich berichtet, das Sharing auf Facebook sei von Mitte 2014 auf Mitte 2015 um 5,5 Prozent zurückgegangen. Persönliche Beiträge, also eigene Gedanken und Fotos, seien um 21 Prozent weniger geworden. Der Publikation zufolge hat Facebook ein spezielles Team zusammengestellt, um diesem Trend entgegenzuwirken – schließlich sieht es sich als Medium, um Freunde in Kontakt zu halten.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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