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Microsoft macht NGOs Clouddienste im Milliardenwert kostenlos verfügbar

Microsoft macht über seine wohltätige Tochter Philanthropies Cloud-Ressourcen im Gesamtwert von einer Milliarde Dollar verfügbar. Das kündigen CEO Satya Nadella und President Brad Smith parallel in separaten Blogbeiträgen an, die sich aufeinander beziehen und jeweils schon im ersten Absatz verlinken.

Brad Smith (Bild: Microsoft)Brad Smith konzentriert sich dabei auf das „Wie“: Die Bereitstellung erfolgt ihm zufolge binnen drei Jahren. Profitieren werden 70.000 gemeinnützige Organisationen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und universitäre Forscher. Sie erhalten Infrastrukturleistungen bei Microsoft Azure, um eigene Anwendungen dort zu nutzen, aber auch Microsofts Enterprise Mobility Suite (EMS) für cloudbasierte Mobilgeräteverwaltung und CRM Online für die Verwaltung von Geschäftsbeziehungen.

Außerdem will Microsoft sein Office-365-Programm für gemeinnützige Organisationen ausweiten. Neben Office-Programmen wie Outlook, Word, Excel und Powerpoint können diese künftig auch Power BI nutzen, um Geschäftsdaten zu analysieren und auszuwerten.

Was die Forschung an Universitäten angeht, stellt Smith eine Ausweitung des Programms Microsoft Azure for Research um etwa 50 Prozent in Aussicht, das derzeit 600 weltweit verteilte Forscher nutzen. Und schließlich wird Microsoft Philanthropies sich bis 2017 um Breitbandanschluss für mindestens 20 weitere Projekte in mindestens 15 Ländern kümmern. Bisher engagierte es sich schon für Überbrückung der „letzten Meile“ zu Telekommunikationsnetzen für Communitys etwa in Kenia und auf den Philippinen.

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Die elektronische Signatur auf dem Vormarsch – Wie Unternehmen Prozesse verschlanken und Geld sparen können

Täglich unterschreiben wir Empfangsbestätigungen von Paketen, Mietwagenverträge oder Kreditkartenzahlungen mit elektronischen Unterschriften. Im Geschäftsalltag fühlen sich jedoch insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen häufig noch abgeschreckt, elektronische Signaturen einzusetzen. Sofern sie richtig in die passenden Geschäftsprozesse integriert werden, bieten sie aber einen großen Mehrwert und sind verbindlicher als eine Bestätigung per E-Mail.

Satya Nadella (Bild: Microsoft)CEO Nadella lässt sich vom Fragewort „Warum“ leiten und verweist im Microsoft-Blog auf einen von ihm verfassten Artikel zum Thema „Public Cloud for the Public Good“, also Clouddienste fürs Gemeinwohl, in der heutigen Financial Times. Er weile diese Woche auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, erklärt Nadella, und engagiere sich dort dafür, die Cloud allgemein – und nicht nur für zahlungskräftige Kunden – verfügbar zu machen. Nur so könne die „vierte industrielle Revolution“, die von „digitaler Bereitstellung überall verfügbarer vernetzter Technik“ geprägt sei, jeden partizipieren lassen.

Er formuliert: „Die Fragen, die in Davos gestellt werden, sind: Wenn Cloud-Computing die größte Umwandlung unserer Zeit ist, wie stellen wir sicher, dass ihre Vorteile universell zugänglich sind? Was, wenn nur wohlhabende Gesellschaften Zugang zu Daten, Informationen, Analysen und Einsichten haben, die Mobile und Cloud-Computing ermöglichen?“ Die Politik suche nach einem Ansatz, der es erlaube, die Cloud einzubeziehen.

Bloomberg merkt zu Microsofts Wohltätigkeitsinitiative an, dass Apple und Google bislang vor allem in Bildungseinrichtungen stärker mit Angeboten vertreten seien als Microsoft. Genau auf diesen Bereich ist Microsofts letzten Monat aufgestellte Tochter-Organisation Philanthropies ausgerichtet, die etwa Software spendet und sich für Informatikunterricht engagiert. Sie wird von Mary Snapp geleitet, die an Brad Smith berichtet. Snapp ist Vizepräsidentin und ging als erste Microsoft-Anwältin in die Firmengeschichte ein.

Im letzten Finanzjahr hat Microsoft nach eigenen Angaben mehr als eine Milliarde Dollar gespendet. Konkret waren dies Sachspenden im Wert von fast 950 Millionen Dollar und 120 Millionen Dollar in bar.

Mit der Umbenennung in Philanthropies und der damit einhergehenden Zielsetzung ähnelt Microsofts Initiative stärker Programmen wie Internet.org, das von Facebook gegründet wurde, dem aber etwa auch Nokia und Samsung angehören. Es engagiert sich für erschwinglichen Netzzugang für alle Menschen weltweit. Google hingegen tendiert eher zu Einzelprojekten wie Project Loon. Außerdem hat es vergangenes Jahr beispielsweise 20 Millionen Dollar an gemeinnützige Organisationen ausgeschüttet, die behinderten Menschen ein unabhängiges Leben erleichtern.

Tipp: Was wissen sie über Microsoft? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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