Ciscos Ex-Technikchefin als Twitter-CEO im Gespräch

Twitters Aufsichtsrat hat gestern zusammengefunden, um die seit drei Monaten laufende CEO-Suche voranzubringen. Quellen von Bloomberg berichten, dass dabei Padmasree Warrior, frühere Technikchefin (CTO) bei Cisco und Motorola, und CBS-Interactive-CEO Jim Lanzone als aussichtsreichste externe Kandidaten gehandelt wurden.

Die eigentliche Suche nach einem Nachfolger für Dick Costolo einschließlich der Kontaktaufnahme mit Kandidaten führt die Firma Spencer Stuart durch. Bloomberg zitiert eine Professorin der University of California, Jo-Ellen Pozner, mit der Aussage, eine CEO-Suche brauche Zeit – sonst könne es zu Fehlgriffen wie Léo Apotheker bei Hewlett-Packard kommen. Der SAP-Manager Apotheker hielt ein Jahr an der Spitze von HP durch. Sein Erbe waren katastrophale Übernahmen und reduzierte Prognosen.

Bloomberg nennt auch zwei interne Kandidaten: Zum einen ist das Gründer Jack Dorsey, der das Amt interimsweise als Teilzeitjob übernommen hat, da er zugleich dem Bezahldienst Square als CEO dient. Twitter hatte aber im Juni die Devise ausgegeben, es benötige einen „Vollzeit-CEO“. Zum zweiten wird Finanzchef Adam Bain als möglicher CEO gehandelt, er fürchtet aber laut Bloomberg, seine Beziehung zu Dorsey könnte leiden, wenn er zusage.

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Für Dorsey sprachen sich Bloomberg gegenüber Investoren wie Marc Andreessen aus, der es nach eigener Aussage grundsätzlich vorzieht, wenn Firmen von ihren Gründern geführt werden. Zweifel, ob Dorsey zwei CEO-Posten gleichzeitig ausfüllen kann, bleiben bestehen.

Während die Suche langsam voranschreitet, scheint der Druck auf Twitter zuzunehmen. Die Aktionäre fordern mehr Informationen, während der Kurs der Aktie um 26 Dollar oszilliert – die Summe, für die die Twitter-Aktie im November 2013 erstmals gehandelt wurde.

Analyst Colin Sebastian von Robert W. Baird & Co weist darauf hin, dass die Unsicherheit der CEO-Suche neben den Aktionären auch die Angestellten betreffe. Zuletzt verlor Twitter wichtige Manager: „Highlights“-Erfinder Todd Jackson wechselte zu Dropbox, Christian Oestlien zu Googles Tochter Youtube, und Produktmanager Trevor O’Brien verließ das Unternehmen ebenfalls.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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