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Nextbit erreicht Kickstarter-Ziel für cloudbasiertes Smartphone „Robin“

Das von ehemaligen Google- und HTC-Mitarbeitern gegründete Start-up Nextbit hat gestern eine Kickstarter-Kampagne für ihr cloudbasiertes Android-Smartphone „Robin“ gestartet. Innerhalb nur eines Tages erreichten sie das Finanzierungsziel von 500.000 Dollar. Sollten sie in den verbleibenden 29 Tagen die 1-Million-Dollar-Marke knacken, wollen sie mit jedem Telefon auch ein Schnellladegerät ausliefern.

„Wir haben unser Herzblut in dieses Projekt gesteckt, aber weil wir alles geheim gehalten haben, wussten wir nicht, wie die Öffentlichkeit darauf reagieren würde“, erklärte Nextbit-Mitgründer und CEO Tom Moss. Die nun erfolgte Reaktion zeigt, dass es offenbar einen Markt für Nischenprodukte gibt, die einen neuen Ansatz bei Smartphones verfolgen.

Das Robin bietet Zugriff auf 100 GByte Cloudspeicher, in den selten genutzte Apps und Daten automatisch ausgelagert werden (Bild: Nextbit).Im Fall von Robin besteht dieser darin, dass es Cloudspeicher als eine Kernfunktion nutzt. Während das Telefon selbst über 32 GByte internen Speicher verfügt, haben Nutzer Zugriff auf weitere 100 GByte in der Cloud. Es soll zudem selten genutzte Apps, Fotos, Videos und andere Dateien automatisch in die Cloud verschieben, um immer für ausreichend internen Speicherplatz zu sorgen. Will der Nutzer wieder darauf zugreifen, lädt das Smartphone die Anwendungen und Daten erneut herunter – inklusive aller Einstellungen und Konteninformationen.

Das Design des Robin stammt von HTCs ehemaligen Designchef Scott Croyle, der das HTC One M7 und M8 entworfen hat. Nextbit-CEO Tom Moss und CTO Mike Chan gehörten zu den ersten Mitarbeitern von Googles Android-Projekt. Produziert wird das Robin vom chinesischen Auftragsfertiger Foxconn, der auch Apples iPhone zusammenbaut.

Die technischen Daten ähneln denen aktueller Premium-Smartphones. Das 5,2 Zoll große Display hat eine Full-HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkten. Mit dem Snapdragon 808 von Qualcomm verwendet es denselben Sechskernprozessor wie das LG G4. Dem 64-Bit-Chip stehen 3 GByte RAM zur Seite. Für Foto- und Videoaufnahmen bietet das Robin eine 13-Megapixel-Hauptkamera mit Phasenerkennungsautofokus und Dual-Tone-LED-Blitz. In der Front sitzt eine 5-Megapixel-Kamera für Selbstporträts und Videotelefonie.

An Kommunikationsoptionen werden LTE, UMTS, Bluetooth 4.0 LE und WLAN nach IEEE 802.11ac unterstützt. Die weitere Ausstattung umfasst NFC, GPS, einen USB-Typ-C-Port, einen Fingerabdrucksensor und Frontstereolautsprecher. Der Akku hat eine Kapazität von 2680 mAh. Die Maße des aus Metall und Plastik bestehenden Gehäuses betragen 14,9 mal 7,2 mal 0,7 Zentimeter.

Das erste Nextbit-Smartphone soll Anfang 2016 in zwei Farbvarianten für 399 Dollar in den Handel kommen (Bild: Nextbit).

Als Betriebssystem kommt ab Werk Android 5.0 Lollipop zum Einsatz. Nextbit arbeitet jedoch daran, auch den Nachfolger Marshmallow verfügbar zu machen. Durch Software-Modifikationen soll das Smartphone mit der Zeit immer leistungsfähiger werden, wie Moss schon Mitte August in einem Interview versprach. Dank eines entsperrten Bootloaders können Anwender zudem leicht Custom-ROMs wie CyanogenMod aufspielen. Anders als andere Hersteller verspricht Nextbit, dass dadurch die Garantie nicht erlischt – selbst wenn das Telefon durch eine fehlerhafte Software-Installation unbrauchbar wird. Außerdem verzichtet es auf jegliche Bloatware, also vorinstallierte Drittanbieterprogramme.

Das Robin soll Anfang 2016 für 399 Dollar in den Farbvarianten „Mint“ und „Midnight“ in den Handel kommen. Die ersten 1000 Kickstarter-Unterstützer erhalten das Nextbit-Smartphone für 299 Dollar plus Steuern und Versand. Weiterhin stehen verschiedene Pakete zu Preisen von 349, 399, 698 und 6950 Dollar bereit. Letzteres umfasst beispielsweise gleich 20 Telefone, ist bisher aber nur in den USA erhältlich. Die Auslieferung der ersten Geräte soll im Januar 2016 erfolgen. Bei einer Bestellung aus Deutschland betragen die Kosten für Steuern und Versand 95 Dollar.

[mit Material von Roger Cheng, CNET.com]

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ZDNet.de Redaktion

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