Categories: Unternehmen

Telefónica gliedert deutsche Call-Center aus

Telefónica Deutschland will drei Call-Center in Hamburg, Bremen und Nürnberg ausgliedern. Einen entsprechenden Bericht der Rheinischen Post hat ein Unternehmenssprecher inzwischen bestätigt. Damit ist die Zukunft der insgesamt rund 2100 Mitarbeiter ungewiss.

Die 900 Mitarbeiter in Hamburg, die 200 Beschäftigten in Bremen und die 1000 Angestellten in Nürnberg seien kürzlich in internen Versammlungen informiert worden, dass ihre Call-Center in rechtlich eigenständige Firmen umgewandelt werden, schreibt die Rheinische Post. Dies ermögliche bessere Vergleichsmöglichkeiten mit den vier weiteren Telefónica-Call-Centern in Berlin, Essen, Potsdam und Rostock, die bereits eigene Rechtseinheiten sind.

Zugleich erleichtert die Ausgliederung aber auch einen Verkauf an andere Unternehmen oder die Schließung der betroffenen Call-Center. Denn offenbar steht das gesamte Kundenbetreuungskonzept von Telefónica in Deutschland derzeit auf den Prüfstand.

„Auf Dauer brauchen wir weniger persönliche Kundenbetreuung“, sagte ein Manager der Rheinischen Post. „Wenn wir nun die Arbeit unserer Call-Center besser vergleichen können, ist klarer, welche von ihnen wir weiterentwickeln und wo wir möglicherweise irgendwann aussteigen.“ Mit einer Entscheidung über die Zukunft der Call-Center wird im kommenden Jahr gerechnet.

Die aktuelle Personalstruktur begünstigt laut Rheinischer Post einen schnellen Umbau. Demnach haben rund 1000 der insgesamt 3700 Beschäftigten in den sieben selbst betriebenen Call-Centern von Telefónica nur Zeitverträge, können also ohne Abfindung entlassen werden. Zugleich könnte das Unternehmen weniger Aufträge an externe Dienstleister vergeben, die mit eigenen Call-Centern Kunden der Telefónica-Marken O2 und E-Plus betreuen. Auch ohne den Umbau der Call-Center sollen bis 2018 rund 1600 der 9100 Stellen bei Telefónica Deutschland wegfallen.

Loading ...

Generell verliert die telefonische Kundenberatung seitens der Anbieter an Bedeutung, weil sich viele Kunden bei einfachen Fragen direkt im Internet informieren und auch Verträge oder Rechnungen verstärkt online einsehen. Das Call-Center wird oft nur noch bei komplizierteren Fragen und Problemen kontaktiert. Daher müssen die dortigen Mitarbeiter zunehmend über fundiertes Fachwissen verfügen.

Telefónica Deutschland hatte im vergangenen Jahr den Konkurrenten E-Plus übernommen und war damit zum größten Mobilfunkanbieter in Deutschland aufgestiegen. Von dem Zusammenschluss erwartet der Konzern Einsparungen in Höhe von über 5 Milliarden Euro.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

3 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

3 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

3 Tagen ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

3 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

4 Tagen ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

4 Tagen ago