Der britische Chipdesigner ARM übernimmt den Cybersicherheitsspezialisten Sansa Security aus Israel, um Systeme fürs Internet der Dinge (IoT) besser absichern zu können. Beide haben schon früher kooperiert. Ein Preis wurde nicht genannt, die israelische Presse geht aber von 85 bis 100 Millionen Dollar aus.
Neben einer universellen Lösung hat Sansa auch spezifische Module für bestimmte Chips unterschiedlicher Hersteller im Programm. Sogar für eine vernetzte LED wurde schon ein Sicherheitssystem entwickelt.
„Jedes mit dem Internet verbundene Gerät könnte Ziel eines bösartigen Angriffs werden, weshalb wir Sicherheit an jedem möglichen Angriffspunkt einbauen müssen“, kommentierte ARMs Technikchef Mike Muller. „Schutz gegen Hacker ist am wirksamsten, wenn es mehrere Schichten gibt. Wir erweitern unsere sicherheitstechnischen Fähigkeiten daher auf Hardware-Subsysteme und vertrauenswürdige Software. Unsere Partner werden somit eine umfassende Sicherheitssuite bei einem einzelnen Anbieter in Lizenz nehmen können.“
Für Sansa erklärte der bisherige CEO Coby Sella: „Unsere Technik wird heute schon eingesetzt, um von zahlreichen IoT- und Mobilsystemen gesammelte und übertragene Daten zu schützen. Wenn wir uns mit ARM zusammentun, können wir unser Geschäft ausweiten und ARMs weltweiten Technikpartnern ermöglichen, ihre dringendsten Sicherheitsprobleme zu bewältigen. Auch werden unsere Produkte und Fähigkeiten eine neue Stufe erreichen, wenn wir unsere Aktivitäten mit dem weltgrößten Lizenzgeber koordinieren.“
ARM war bisher eine von wenigen weltweit aufgestellten Technikfirmen ohne Forschungszentrum in Israel, wie Shlomo Goldman sagt, Vorsitzender des Israel High-Tech CEO Forum und CEO des Beratungsunternehmens ASG. „Ich sehe ARMs Eintritt in den lokalen Markt als extrem wichtige Entwicklung. ARM ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Akteur der IoT-Welt aufgestiegen, und ich bin sicher, dass Sansa wichtige Technologien bereitstellen wird, aber zugleich bekommt unsere örtliche Hardware- und IoT-Branche neuen Schwung.“
Hingegen ist beispielsweise Prozessorhersteller Intel seit über zehn Jahren in Israel vertreten, forscht dort allerdings nicht nur, sondern lässt vor allem auch Chips fertigen. Einen weiteren Investitionsplan, der 6 Milliarden Dollar umfasst, nannte Israels Finanzminister vergangenen Herbst die „bisher größte Investition eines ausländischen Unternehmens in Israel“.
[mit Material von David Shamah, ZDNet.com]
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