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Facebooks Sicherheitschef fordert Ende von Flash

Facebooks Sicherheitschef Alex Stamos hat am Wochenende Adobe per Twitter aufgefordert, den Support für seine Flash-Technologie einzustellen. „Es ist Zeit für Adobe, das Lebensende von Flash anzukündigen und die Browser zu bitten, am selben Tag Killbits zu setzen“, heißt es in einem Tweet. „Selbst wenn es noch 18 Monate dauert, ein festes Datum ist die einzige Möglichkeit, die Abhängigkeiten zu lösen und ein ganzes Ökosystem gleichzeitig zu aktualisieren“, ergänzte er in einem weiteren Tweet.

Stamos, der erst kürzlich von Yahoo zu Facebook gewechselt ist, ist nicht der erste Sicherheitsexperte, der sich für ein Ende von Flash einsetzt. Das Plug-in war nach seiner Einführung vor fast 20 Jahren einer der Grundpfeiler des modernen Webs. Der Flash Player lässt sich nicht nur für die Wiedergabe von Videos nutzen, sondern auch für Webanwendungen wie Spiele und Werbung. Bisher wurde Flash auf mehr als 500 Millionen Geräte weltweit installiert.

Kritisiert wird der Flash Player vor allem wegen zahlreicher Sicherheitslücken, die es Hackern immer wieder erlauben, in Systeme und Netzwerke einzudringen. Flash-Exploits spielten schon bei mehreren Cyberangriffen, beispielsweise auf das Weiße Haus, entscheidende Rollen.

In den vergangenen Tagen musste Adobe zweimal seine Nutzer vor kritischen Anfälligkeiten in Flash Player für Windows, Mac OS X und Linux warnen. Details zu den Schwachstellen fanden sich in Unterlagen, die Hacker dem italienischen Spähsoftwareanbieter Hacking Team gestohlen und anschließend im Internet veröffentlicht hatten. Zwei dieser Lücken sind derzeit noch ungepatcht.

Dieses Jahr hat Adobe bereits zehn Sicherheitsupdates für Flash Player bereitgestellt, darunter vier außerplanmäßige Patches. Sie schließen insgesamt 131 als kritisch eingestufte Sicherheitslücken.

Eines der Haupteinfallstore für Schadsoftware ist der Browser und seine Plug-ins. Neben Flash sind auch Java und Silverlight immer wieder von Sicherheitsproblemen betroffen. Nutzer sollten auf diese Plug-ins entweder komplett verzichten oder sie so konfigurieren, dass sie nicht automatisch Inhalte abspielen, sondern erst die Zustimmung des Anwenders einholen. Dieses als „Click-To-Play“ bekannte Feature bieten unter anderen Firefox und Chrome.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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