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Steve Wozniak: Welt wird künftig von Geräten mit Künstlicher Intelligenz kontrolliert

Steve Wozniak erläuterte während eines Podiumsgesprächs mit Freescale-Manager John Dixon auf der Hausmesse Freescale Forum 2015 des Chip-Herstellers im texanischen Austin unter anderem seinen neuen Standpunkt zu den Themenbereichen Künstliche Intelligenz und Robotik. Unklar blieb dabei, ob der Sinneswandel vor Wozniaks Beteiligung an einem Spezialunternehmen in Höhe von 10 Millionen Dollar für Künstliche Intelligenz einsetzte oder ob er das Resultat dieser Beteiligung ist.

Steve Wozniak im Gespräch mit Freescale-Manager John Dixon während der Hausmesse Freescale Forum 2015diese Woche in Austin, Texas (Bild: Freescale).

In der Vergangenheit hatte der Apple-Mitbegründer Künstliche Intelligenz wiederholt als „die größte existenzielle Bedrohung für die Menschheit“ bezeichnet – und eigenen Angaben zufolge „deshalb nächtelang wachgelegen“. Diese Sorge teilten etwa auch Bill Gates sowie Stephen Hawking und Elon Musk mit Wozniak. Letzterer hat sie aber mittlerweile überwunden. Auf der Freescale-Veranstaltung erklärte er, er gehe davon aus, dass die Welt in Zukunft von Geräten mit Künstlicher Intelligenz kontrolliert wird. Das mache ihm nun jedoch keine Angst mehr, im Gegenteil: Diese Tatsache sei langfristig zum Nutzen der gesamten Menschheit.

„Sie werden so schlau sein, dass sie wissen, dass sie die Natur bewahren müssen und Menschen sind schließlich ein Teil der Natur“, argumentierte Wozniak. „Daher habe ich meine Angst, dass wir durch Computer ersetzt werden könnten, überwunden. Sie werden uns helfen. Schließlich sind wir die Götter, die am Anfang standen.“

Nach Ansicht von Wozniak werden allerdings noch mehrere hunderte Jahre ins Land ziehen. Andere prominente Vordenker sind da anderer Meinung: Laut dem inzwischen bei Google angestellten Zukunftsforscher Ray Kurzweil könnte es bereits in rund 15 Jahren so weit sein. Wozniak geht davon aus, dass bevor Künstliche Intelligenzen die Weltherrschaft übernehmen, zunächst alles durch Computer kontrolliert werden müsste, so wie es inzwischen allmählich durch das Internet der Dinge passiert. Im Hinblick auf seine Gastgeber, die genau in diesem Bereich aktiv sind, wies er jedoch darauf hin, dass dies nicht notwendigerweise eine schlechte Sache sein müsse.

Der ebenfalls diese Woche in Japan in den Verkauf gegangene Roboter “Pepper” soll nicht nur menschliche Gefühle verstehen, sondern selbst etwas ähnliches entwickeln und ausdrücken können (Screenshot: ITespresso).

Wozniak: „Ich will das Internet der Dinge. Es erledigt Dinge für mich. Ich muss nicht nachdenken. Wenn das Internet der Dinge die Herrschaft über die Welt übernehmen wollte, dann würde es den Computern von heute ein Nachricht schicken, in der es heißt: Lasst uns das Internet der Dinge bauen, denn das ist es, was wir brauchen.“

Das Internet der Dinge mache das Leben für die Menschen angenehm, deshalb wollten sie es haben. „Wenn es sich gegen uns wenden würde, wären wir überrascht. Aber wir wollen das Haustier sein und immer umsorgt werden.“

Aktuell ist das Internet der Dinge für Wozniak jedoch nur Spielerei und er nutzt es lediglich für kleine Streiche: „Aha, es ist 4 Uhr morgens in Kalifornien. Dann werde ich jetzt mal die Sirene in meiner Garage betätigen.“ Seine Frau würde sich dann wundern, warum der Paketdienst so früh an einem Sonntagmorgen schon unterwegs ist. Auch mit dem An- und Ausschalten der Lichter vom Smartphone aus lasse sich seine Frau trefflich aufziehen, erzählte Wozniak.

In dem ausführlich durch TechRepublic dokumentierten Gespräch ging Wozniak in seiner gewohnt unkomplizierten und assoziativen Redeweise auf seine Zeit bei Hewlett-Packard ein, berichtete erneut von der frühen Zeit mit Steve Jobs bei Apple, gab Tipps, wie Ingenieure und Unternehmen innovativ werden und ließ sich darüber hinaus über die Apple Watch aus. Da sei lediglich die goldene Ausführung ihr Geld wert: „Die ist wie eine goldene Rolex. Da kommt es nicht darauf an, ob die Uhr funktioniert.“

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

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Rainer Schneider

Seit September 2013 ist Rainer hauptsächlich für ITespresso im Einsatz, schreibt aber gerne auch mal hintergründige Artikel für ZDNet und springt ebenso gerne für silicon ein. Er interessiert sich insbesondere für die Themen IT-Security und Mobile. Sein beständiges Ziel ist es, die komplexe IT-Welt so durchsichtig und verständlich wie möglich abzubilden.

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