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Apples Xcode 7 Beta erlaubt jedermann App-Tests unter iOS

Apple hat zur laufenden Konferenz WWDC seine Entwicklungsumgebung Xcode auf Version 7 aktualisiert, die zunächst als Beta vorliegt. Erstmals kann damit jeder Programme im Quelltext auf ein iOS-Gerät laden und dort testen – nicht nur registrierte Entwickler, die 99 Dollar Jahresgebühr zahlen. Darauf weist Pocket Gamer hin, das sich davon eine Möglichkeit verspricht, Emulatoren auf iOS-Geräte zu laden.

Auch Torrent-Clients und andere von Apple aus dem App Store verbannte Software könnten so ihren Weg auf iPhones und iPads finden. Geld wäre damit schwerlich zu verdienen, da das Programm im Quelltext vorliegen muss. Damit sind auch betrügerische Bezahlversionen sonst kostenloser Apps ausgeschlossen.

Der Entwickler Bouke van der Bijl hat bereits demonstriert, dass der seit iOS 8.1 nicht mehr auf Apple-Geräten verfügbare Gameboy-Advance-Emulator GBA4iOS mit Xcode 7 auf einem iPhone zum Laufen gebracht werden kann. Die genutzte Version von iOS und Mac OS X spielt dabei keine Rolle. Weitere vergleichbare Erfolgsberichte dürften in Kürze folgen.

Für Endanwender ist es freilich ein großes Risiko, einen Quelltext von Fremden, dessen Funktion sie vielleicht nicht einmal verstehen, auf ihrem Endgerät auszuführen. Eigentlich ist die Xcode-Funktion nur für Programmierer gedacht, die unveröffentlichte Anwendungen vorab auf dem Gerät erproben wollen, für das sie bestimmt sind (Sideloading). Möglicherweise nimmt Apple einen Missbrauch in Kauf, um ihnen ihre Arbeit so weit wie möglich zu erleichtern.

Das Unternehmen hat gerade auch seine Entwicklerprogramme – für iOS einschließlich WatchOS, Mac OS und Safari-Erweiterungen – zu einem zusammengeführt, sodass die 99 Dollar Jahresgebühr nun nicht mehr pro Gerätekategorie anfallen, für die ein Programmierer Apps schreibt, sondern einmalig. Dies gilt ab sofort. Parallele Registrierungsgebühren werden für einen reibungslosen Übergang in Form einer Verlängerung angerechnet.

Für die Entwicklung von Programmen für alle seine Plattformen empfiehlt Apple seine eigene Programmiersprache Swift, die es gerade auf Version 2 aktualisiert hat und die im Lauf des Jahres unter Open-Source-Lizenz gestellt werden soll. Zudem plant der Konzern, selbst Swift-Entwicklungswerkzeuge für Linux verfügbar zu machen.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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