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Sony-Music-CEO bestätigt: Apple stellt auf WWDC Musikstreamingdienst vor

Apple stellt wie vermutet heute auf seiner Worldwide Developers Conference seinen neuen Musikstreamingdienst vor. Das hat Doug Morris, CEO von Sony Music, einem Bericht von Venture Beat zufolge in einem Interview auf der Musikmesse Midem in Cannes angekündigt. „Es passiert morgen“, sagte Morris.

Der Manager geht zudem davon aus, dass Apple nicht nur ein weiterer Streaminganbieter neben Spotify, Napster und Google Play Music sein wird. Den Start des Musikdiensts des iPhone-Herstellers bezeichnete er vielmehr als einen „Wendepunkt“, der den Wechsel hin zu Streaming beschleunigen werde.

„Was bringt Apple dafür mit?“, zitiert Venture Beat Morris. „Gut, sie haben 178 Milliarden Dollar auf dem Konto. Und sie haben in iTunes 800 Millionen Kreditkarten. Spotify hat niemals richtige Werbung gemacht, weil es nie wirklich profitabel war. Ich vermute, dass Apple wie verrückt die Werbetrommel rühren wird und ich glaube, dass wird einen Halo-Effekt auf die Streaming-Branche haben.“

Wie Recode berichtet, waren die Verhandlungen mit den drei großen Musiklabels Sony Music, Warner Music Group und Universal Music Group zumindest am Freitag noch nicht abgeschlossen. Branchenvertreter sagten demnach, Apple werde den Dienst aber selbst dann am Montag auf der WWDC ankündigen, wenn es noch keine unterschriebenen Verträge in der Hand halte.

Die Financial Times will indes erfahren haben, dass Apple für den Dienst nicht die Marke iTunes verwendet. Stattdessen soll er als „Apple Music“ an den Start gehen. Um sich von der Konkurrenz abzusetzen, habe Apple Personalisierungsfunktionen integriert. Schon bei der ersten Verwendung frage Apple seine Nutzer nach ihren bevorzugten Musikrichtungen.

Mark Mulligan, Analyst bei MIDia Research, sagte der Financial Times, Apple wolle mithilfe seines Musikdiensts vorrangig Hardware verkaufen. „Sie müssen mit Streaming kein Geld verdienen.“ Apple könne zudem deutlich mehr Geld für die Musiklizenzen ausgeben als Spotify, ohne seine Reserven zu belasten.

Bloomberg berichtet in dem Zusammenhang, dass die Musikindustrie tatsächlich einen höheren Umsatzanteil einfordert als bei Apples Konkurrenten. Die Verhandlungen dauerten zwar noch an, statt 55 Prozent wie bei Spotify verlangten die Labels rund 60 Prozent der Abonnementgebühren. Dazu kommen üblicherweise noch 15 Prozent für die Musikverlage, sodass Apple nur noch 25 Prozent bleiben würden.

Apples Entwicklerkonferenz WWDC beginnt heute Abend mit einer Keynote. Das Unternehmen aus Cupertino übertragt sie ab 19 Uhr deutscher Zeit. Wie im Vorjahr gilt die Einschränkung, dass die Keynote nur auf Apple-Geräte live gestreamt wird. Voraussetzungen sind ein aktueller Safari-Browser und mindestens OS X 10.8.5 oder iOS 6, bei Apple TV ein Gerät der zweiten oder dritten Generation.

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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