Adware per Skype verteilendes Botnetz abgeschaltet

Sicherheitsforscher von Microsoft und PhishMe haben ein Skype-Botnetz identifiziert und abgeschaltet. Es verteilte Adware als angeblich vom Anwender benötigten Videoplayer.

Download eines angeblich benötigten Viewers (Screenshot: PhishMe)Das komplette System schildert Ronnie Tokazowski von PhishMe in einem Blogbeitrag. Ihm zufolge wurde das Netz bemerkt, als PhishMe-Nutzer eingehende Videonachrichten und auch serienweise Anrufe registrierten. Ein Klick auf einen beigefügten Link führte direkt zum Download der angeblichen Player-Software, die nach dem Start auch noch Administratorrechte eingeräumt haben wollte.

Im Zuge ihrer Analyse des HTML-Codes fand die Sicherheitsfirma heraus, dass der Download Teil eines Partnerprogramms war, die Angreifer also wahrscheinlich pro Installation oder pro Download bezahlt werden. Eine erforglreiche Vermarktung auf Skype hätte ihnen daher große Erlöse bringen können.

Von hier aus konnten die Sicherheitsforscher ermitten, dass die Infrastruktur des Botnetzes von Amazon Web Services gehostet wurde. PhishMe verständigte also sowohl AWS als auch Microsoft. Es konnte ihnen die genutzten Domainnamen ebenso nennen wie die Skype-Benutzernamen, über die die falschen Downloadlinks verschickt wurden.

Der Vorfall hat nichts mit der Störung und den Abstürzen zu tun, mit denen Skype diese Woche geplagt war. Vielmehr stürzte das Programm ab, wenn es eine Nachricht mit dem Inhalt „http://:“ erhielt. Die Clients für Android und iOS waren ebenso betroffen wie der für Windows. Nach einer Aktualisierung sollte das Ärgernis nicht mehr auftauchen.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

Tipp: Kennen Sie die berühmtesten Hacker? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

1 Tag ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

2 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

2 Tagen ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

2 Tagen ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

3 Tagen ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

3 Tagen ago