Windows 10: Microsoft stellt neuen Browser Spartan vor

Auf seinem Windows-10-Event hat Microsoft einen neuen Browser vorgestellt, der als „Project Spartan“ entwickelt wurde. Er soll nicht nur schneller und schlanker sein, sondern auch Erweiterungen unterstützen. Der traditionsreiche Internet Explorer soll weiterhin verfügbar bleiben – der neue Browser aber als Standardbrowser für Windows 10 die Zukunft von Microsofts Browserentwicklung einläuten.

„Wir denken, es ist die richtige Zeit, um einen neuen Browser zu entwickeln“, sagte Joe Belfiore, der als Vice President für Microsofts Operating Systems Group verantwortlich ist. Zur Begründung verwies er auf die „schnelle Evolution des Web“.

Spartan ist als Standardbrowser für Windows-10-Geräte vorgesehen
(Bild: Nate Ralph / CNET).

Es geht Microsoft dabei offensichtlich darum, eine identische Browser-Erfahrung über verschiedene Windows-Geräte hinweg zu schaffen, auf dem Desktop-PC ebenso wie auf Notebooks, Tablets und Smartphones. Ein neuer Name soll dabei Distanz schaffen zum Internet Explorer, der in seiner 20-jährigen Geschichte den Ruf eines schwerfälligen, unsicheren und oft nicht standardkonformen Webbrowsers erwarb. Das vereinfachte Design nimmt offensichtliche Anleihen bei den erfolgreichen Alternativen Chrome und Firefox.

Belfiore beschrieb einige Features von Spartan, die teilweise schon vorher durchsickerten. Der Browser unterstützt auch Stifteingaben und erlaubt es Nutzern, Websites per Stift zu kommentieren und ihre Anmerkungen und Notizen an Freunde oder Arbeitskollegen weiterzuleiten. Zudem soll es möglich sein, kommentierte Websites auf OneDrive zu speichern, um auf verschiedenen Plattformen darauf zuzugreifen zu können.

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Der Browser harmoniert auch mit dem in Windows 10 integrierten Sprachassistenten Cortana. PDF-Dateien lassen sich direkt ohne Zusatz-App im Browser anzeigen. Webseiten und PDFs sollen sich außerdem in einer „Reading List“ für spätere Offline-Lektüre speichern lassen.

Die Rede war von einer „neuen Rendering-Engine“ für Spartan. Wie Windows-Insider Paul Thurrott in Erfahrung brachte, handelt es sich dabei um einen Fork der Trident-Engine, die im Internet Explorer zum Einsatz kommt. Das Entwicklerteam habe zwar auch die Engines WebKit und Blink in Betracht gezogen, sich aber dann doch für die weitere Arbeit mit Trident entschieden.

Der Browser, für den noch kein endgültiger Name genannt wurde, soll zuerst für PCs und erst danach für Smartphones kommen. Die Entwicklung des neuen Browsers ist allerdings noch lange nicht abgeschlossen. Spartan wird daher nicht schon in den nächsten Preview-Builds von Windows 10 auftauchen. Microsoft-Manager Belfiore sprach von Features, die „im Laufe der nächsten Monate“ verfügbar werden.

Weitere Artikel zum Microsoft-Event:

[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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