Bericht: Google plant Investition in privates Raumfahrtunternehmen SpaceX

Google verhandelt angeblich über eine Investition in das private Raumfahrtunternehmen SpaceX. Wie The Information berichtet, würde die Beteiligung das Start-up mit 10 Milliarden Dollar bewerten. Ziel der Zusammenarbeit ist es demnach, die Pläne beider Firmen für die Versorgung abgelegener Regionen mit günstigen Internetzugängen voranzutreiben.

Verschiedene Unternehmen aus dem Silicon Valley beschäftigen sich mit Techniken, um Entwicklungsländern einen zuverlässigen Zugang zum Internet zu ermöglichen, ohne sich mit den üblichen hohen Kosten für einen Netzaufbau zu belasten. Dabei haben sie aber auch mögliche neue Nutzergruppen im Blick.

Facebook hatte im März 2014 bestätigt, dass es an Lösungen arbeitet, die Drohnen, Satelliten und Laser einbeziehen. Kurz zuvor hatte TechCrunch berichtet, das Social Network strebe die Übernahme des Drohnen-Herstellers Titan Aerospace an. Facebook würde demnach 11.000 unbemannte Luftfahrzeuge des Typs Solara 60 nutzen, um zunächst in Afrika Internetverbindungen anzubieten.

Titan Aerospace soll aber auch an Googles Project Loon mitarbeiten, das eine Internetversorgung per Ballon ermöglichen soll. Die Internet-Ballons, die über bis zu 20 Kilometer LTE-Verbindungen zu Basisstationen auf der Erde aufbauen können, fliegen in der Stratosphäre – höher als Passagierflugzeuge. Um sich zu bewegen, nutzen sie die dortigen Winde. Für die Stromversorgung der Funkeinheit sind Solarpanele an Bord.

SpaceX hat sich derzeit auf die Belieferung der Internationalen Raumstation ISS und das Aussetzen kommerzieller Satelliten spezialisiert. Im November bestätigte CEO und Firmengründer Elon Musk sein Unternehmen arbeite an einem Netz aus rund 4000 Satelliten, um weltweit einen günstigen Internetzugang anbieten zu können. Für die Entwicklung des Netzes hat Musk mindestens fünf Jahre und rund 10 Milliarden Dollar veranschlagt.

„Wir sehen es als eine langfristige Einnahmequelle für SpaceX an, um eine Siedlung auf dem Mars zu finanzieren“, sagte Musk in der vergangenen Woche dem Nachrichtensender Bloomberg. Wie er mit dem Projekt Geld verdienen will, lies Musk jedoch offen. Er erwähnte lediglich die Möglichkeit, die Satelliten nach dem Aufbau des Netzwerks zu verkaufen.

Musk, der auch CEO des Elektroautoherstellers Tesla ist, hat SpaceX im Jahr 2002 gegründet, um „die Raumfahrttechnologie zu revolutionieren“. Langfristiges Ziel des Unternehmens ist es, die Besiedlung anderer Planten zu ermöglichen. Im vergangenen Jahr sicherte es sich einen 2,6-Milliarden-Dollar-Auftrag der NASA. Es ist damit eines von zwei Privatunternehmen – das andere ist Boeing – das ab 2017 Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS bringen soll.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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