Google erhöht Sicherheitsprämien für gemeldete Chrome-Bugs

Google hat den maximalen Prämienbetrag erhöht, den es Entdeckern neuer Sicherheitslücken im Rahmen seines Bug-Bounty-Programm für Chrome auszahlt. Statt höchstens 5000 Dollar erhalten Finder besonders gravierender Schwachstellen in dem Browser künftig 15.000 Dollar, wie der Internetkonzern in einem Blogbeitrag mitteilt. An der zum Start des Programms im Jahr 2010 eingeführten Minimalprämie von 500 Dollar ändert sich hingegen nichts.

Zugleich verspricht Google mehr Transparenz beim Prämienschlüssel. In einer Übersicht skizziert es, wie viel Geld Sicherheitsforscher für das Melden bestimmter Fehlertypen erwarten können. Außer der monetären Belohnung erhalten Teilnehmer des Sicherheitsprämienprogramms auch einen Platz in Googles Hall of Fame, werden also mit Namen und Website-Link in einer öffentlichen Liste aufgeführt.

Außerdem zahlt Google künftig mehr für Bugs begleitende Exploits, die einen bestimmten Angriffsweg demonstrieren. Die Exploits müssen nicht zeitgleich mit der zugrunde liegenden Lücke eingereicht werden. Davon erhofft sich das Unternehmen weniger Bug-Duplikate und, dass es Sicherheitslecks schneller beseitigen kann. Die höheren Prämien gelten laut Google rückwirkend zum 1. Juli.

Außer Google loben inzwischen unter anderem auch Facebook und Microsoft Prämien für Hinweise auf zuvor nich nicht entdeckte Sicherheitslücken in ihren Produkten aus. Im November letzten Jahres starteten die Unternehmen über die Organisation HackerOne sogar ein gemeinsames Sicherheitsprämienprogramm namens Internet Bug Bounty. Solche Programme helfen ihnen nicht nur dabei, Sicherheitslecks schnell aufzuspüren, sondern auch zu verhindern, dass für Angriffe geeignete Anfälligkeiten auf dem Schwarzmarkt verkauft werden.

Zum Start seines Prämienprogramms stand Google in der Kritik, zu wenig zu zahlen. Doch inzwischen hat es seinen Ruf verbessert, indem es in Einzelfällen auch besonders hohe Prämien jenseits seiner selbstgesteckten Grenzen zahlt. Beispielsweise erhielt ein Sicherheitsforscher im vergangenen Monat 30.000 Dollar, weil er eine Reihe zusammenhängender Bugs gemeldet hatte, die einen Ausbruch aus der Chrome-Sandbox erlaubten. Diese Ausnahmeprämien soll es auch künftig geben. Insgesamt hat Google im vergangenen Jahr 1,25 Millionen Dollar für mehr als 700 gemeldete Fehler in seinem Browser an Sicherheitsforscher ausgezahlt.

[mit Material von Seth Rosenblatt, News.com]

Tipp: Wie sicher sind Sie bei der Sicherheit? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

3 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

3 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

3 Tagen ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

4 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

4 Tagen ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

4 Tagen ago