Google hat Vorwürfe von News Corp zurückgewiesen, seine Suchmaschine sei „eine Plattform für Piraterie“. Das Unternehmen reagiert damit auf einen Brief von News-Corp-CEO Robert Thomson an die Europäische Kommission, in dem er Google vorwirft, es bevorzuge Nachrichtenportale in den Suchergebnissen, die lediglich Artikel sammelten, statt die eigentlichen Herausgeber der Meldungen.
In einem Blogeintrag betont Google-Sprecherin Rachel Whetstone, Googles Suchmaschine liefere 60.000 Websites von Herausgebern jeden Monat mehr als 10 Milliarden Klicks. Zudem teile Google mehrere Milliarden Dollar Werbeeinnahmen mit den Zeitungsverlagen.
Google habe außerdem „mehr getan als fast jedes andere Unternehmen“, um die Online-Piraterie zu bekämpfen, so Whetstone weiter. Im vergangenen Jahr seien aufgrund von Urheberrechtsverstößen mehr als 222 Millionen Sites aus Googles Suchindex entfernt worden. Auf Löschanträge von Rechteinhabern reagiere Google im Durchschnitt innerhalb von sechs Stunden. Zudem würden Websites, die regelmäßig das Urheberrecht verletzten, in den Suchergebnissen zurückgestuft.
Whetstone zufolge bietet das Internet Nutzern Zugang zu mehr Inhalten und mehr Wettbewerb als jemals zuvor. Google sei aber nicht der Pförtner für diese Informationen. Andere Suchmaschinen, direkter Traffic und die Verlagerung hin zu mobilen Geräten bedeute, dass Google nicht die einzige öffentliche Quelle für Informationen sei.
Whetstone ging auch auf den Vorwurf ein, Google konfiguriere seine Suchergebnisse regelmäßig in einer Weise, die alles andere als sachlich sei. Google ändere seinen Suchalgorithmus zwar mehr als 500 Mal im Jahr, Ziel sei es dabei aber nicht, einzelne Firmen zu bestrafen.
Mit dem Brief an Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia hat News Corp Googles Vorschläge zur Beilegung des Kartellverfahrens der EU kritisiert. Inzwischen sieht es so aus, als wolle die EU-Kommission von der im Februar getroffenen Einigung abrücken. Zahlreiche Beschwerden wie die von News Corp zeigen laut EU, dass Google weitere Zugeständnisse machen muss. Inzwischen droht Almunia Google offen mit der Einleitung eines offiziellen Verfahrens und einem Bußgeld.
[mit Material von Josh Taylor, ZDNet.com]
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