Alibabas Rekordbörsengang steigt angeblich nächste Woche

Der chinesische E-Commerce-Konzerns Alibaba wird einem Bericht zufolge in der Woche ab 8. September 2014 an die Börse gehen. Das berichtet das Wall Street Journal (WSJ) mit Verweis auf eine anonyme Quelle. Der freie Handel mit den Wertpapieren könnte demnach schon ab 18. oder 19. September möglich sein.

Ursprünglich wurde der 8. August als Starttag gehandelt, er konnte aber nicht gehalten werden. Die Alibaba Group verschob ihren US-Börsengang dann hinter den heutigen Labor Day in den USA, nannte aber keinen genauen Termin.

Seit Ende Juni ist bekannt, dass Alibaba an den New York Stock Exchange (NYSE) geht, wo es unter dem Kürzel BABA geführt werden soll. Der Quelle des WSJ zufolge finden diese Woche noch letzte Absprachen zwischen Alibaba und der US-Börsenaufsicht SEC statt. Die SEC muss den zwischen Alibaba und dem NYSE ausgehandelten Bedingungen zustimmen.

Alibaba strebt mit einem im April noch einmal erhöhten Aktienvolumen den größten Börsengang aller Zeiten an. Damit könnte das Unternehmen den US-Rekord von Visa mit 19,7 Milliarden Dollar Erlös knacken – und vielleicht sogar den der Agricultural Bank of China. Diese hatte 2010 in Hongkong 22,1 Milliarden Dollar eingenommen.

Das Unternehmen hatte sich im März entschieden, nicht in Hongkong, sondern den USA an die Börse zu gehen. Hongkong wollte die von Alibaba anvisierte Führungsstruktur nicht akzeptieren, die nach US-Recht möglich ist.

Als Finanzpartner steht dem Konzern ein internationales Bankenkonsortium zur Seite, dem etwa Credit Suisse, Deutsche Bank, Goldman Sachs, JPMorgen Chase, Morgan Stanley und Citigroup angehören. Berichten zufolge fallen mindestens 1,1 Prozent des Gesamtvolumens an Transaktionsgebühren an, sodass die Banken zusammen mehr als 220 Millionen Dollar verdienen könnten.

Im Juni musste Alibaba in bei der SEC eingereichten Unterlagen melden, dass sich sein Umsatzwachstum im ersten Quartal deutlich abgeschwächt hat. Die Einnahmen verbesserten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um 39 Prozent. Zwölf Monate zuvor lag das Plus noch bei 71 Prozent.

Das Geschäftsjahr 2014 (bis 31. März) schloss Alibaba mit einem Gewinn von 3,75 Milliarden Dollar (plus 174 Prozent) bei Einnahmen von 8,45 Milliarden Dollar ab (plus 50 Prozent). Zugleich erhöhten sich die Ausgaben des Unternehmens. Als Folge schrumpfte die operative Marge um sechs Punkte auf 45 Prozent. Vor einem Jahr hatte Alibaba noch eine operative Marge von 51 Prozent erzielt.

Im Juni machte Alibaba auch Angaben zu den Partnern, die als Miteigentümer nach dem Börsengang wichtige Rollen im Unternehmen übernehmen. Von den 27 Partnern arbeiten 22 auch bei Alibaba, darunter CEO Jonathan Lu und Firmengründer Jack Ma. Dem Aufsichtsrat werden auch SoftBank-CEO Masayoshi Son und Yahoo-Gründer Jerry Yang angehören. Alibaba kündigte zudem an, jedes Jahr neue Partner zu ernennen.

[mit Material von Michelle Meyers, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

8 Stunden ago

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

9 Stunden ago

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

17 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

2 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

2 Tagen ago