Android Geräte-Manager bietet Rückruf-Funktion

Google hat seine App Android Geräte-Manager aktualisiert. Die neue Version 1.3.8 bietet eine Rückruf-Funktion, die vom Sperrbildschirm aus einen Anruf an eine zuvor festgelgte Rufnummer ermöglicht. Freilich werden davon nur ehrliche Finder Gebrauch machen. Ansonsten spricht Google lediglich von allgemeinen Fehlerbehebungen. Was relativ lapidar klingt, bedeutet in der Praxis, dass die App nun eigentlich erst richtig funktioniert. In der Vergangenheit hatten zahlreiche Anwender darüber geklagt, dass die Ortungsfunktion in vielen Fällen nicht nutzbar sei. In der neuen Version leistet sich die App diesbezüglich auch mit Geräten, die mit einer Custom Rom wie CyanogenMod oder OmniROM betrieben werden, keine Schwäche.

Für die Installation muss in den Geräteeinstellungen unter Sicherheit im Abschnitt Geräteverwaltung die Option “Unbekannte Herkunft” aktiviert werden.

Google hat die App seit der Vorstellung im August letzten Jahres stetig verbessert. Seit Ende Januar ist sie mit einem Passwort-Schutz ausgestattet. Im Mai wurde das Anmelden eines fremden Nutzers über ein Gast-Konto erlaubt. Das ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn man sein verlorenes Gerät mit dem Android-Smartphones eines Bekannten finden, sperren oder löschen möchte. Um den Android Geräte-Manager nutzen zu können, muss dieser auf dem Gerät aktiviert werden und mit dem eigenen Google-Konto verknüpft Sein. Falls ein Tablet von mehreren Personen genutzt wird, kann nur der Eigentümer den Android Geräte-Manager aktivieren.

Anders als der von Apple in seinen iOS-Geräten integrierte Diebstahlschutz ist es bei Android-Geräten aber nach wie vor möglich, diese über die Software-Tools der Hersteller zurückzusetzen und neu einzurichten. Somit ist der Diebstahlschutz für versierte Anwender leicht zu umgehen. Allerdings wollen zahlreiche Hersteller von Smartphones und Mobilbetriebssystemen bis Mitte 2015 für einen effektiven Diebstahlschutz sorgen. Sie reagieren damit auf Pläne mehrerer Bundesstaaten und Städte, die einen “Kill Switch” für mobile Geräte gesetzlich vorschreiben wollen. Unterstützung erhalten sie einem Bericht von Recode zufolge nun von Apple, Google, HTC, Huawei, Motorola, Microsoft und Samsung.

Der Diebstahl von Smartphones ist in den USA ein zunehmendes Problem. Sie können aufgrund ihrer Größe leicht entwendet werden. Zugleich sind sie wertvoll und lassen sich in der Regel problemlos auf die Werkseinstellungen zurücksetzen. William Duckworth, Professor für Statistik und Analytics an der Creighton University, schätzt, dass der durch Smartphone-Diebstähle verursachte Schaden jährlich um 2,6 Milliarden Dollar reduziert werden könnte. Voraussetzung sei eine Anti-Diebstahl-Technologie, die ein Mobiltelefon für den neuen Besitzer unbrauchbar mache.

Mobilfunk- und Geräteanbieter profitieren in der Regel jedoch von den Diebstählen, entweder durch Versicherungen oder dadurch, dass die Opfer ihre Geräte ersetzen müssen. Das wird als möglicher Grund dafür angesehen, dass Firmen wie Apple, Google und Samsung erst jetzt und nach politischem Druck einen Kill Switch einführen wollen.

“Jeder Geräte- und Betriebssystemanbieter, der den ersten Teil dieser freiwilligen Vereinbarung unterzeichnet hat, hat zugestimmt, für alle neuen Smartphone-Modelle, die erstmals nach Juli 2015 für den Verkauf in den USA hergestellt werden, ein grundlegendes Anti-Diebstahl-Tool anzubieten”, heißt es in einer Presseerklärung des Branchenverbands CTIA. Die Lösung muss demnach vorinstalliert oder herunterladbar sein und darf keine zusätzlichen Kosten für Verbraucher verursachen.

Die Diebstahlsicherung soll das Löschen persönlicher Daten wie Kontakte, E-Mails und Bilder aus der Ferne ermöglichen und das Smartphone ohne die Eingabe eines Passworts oder einer PIN unbrauchbar machen. Notrufe sollen allerdings weiterhin möglich sein. Die Software muss zudem eine “Reaktivierung ohne Zustimmung des Besitzers inklusive des Zurücksetzens auf die Werkseinstellungen verhindern”, soweit dies technisch möglich ist.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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