Samsung bringt Tizen aufs urspüngliche Gear-Modell

Samsung ermöglicht Käufern seiner auf der IFA 2013 vorgestellten ersten Smartwatch Galaxy Gear den Umzug auf sein eigenes Betriebssystem Tizen. Die Uhr mit Funkanbindung ans Samsung-Smartphone hatte zunächst selbst Googles Android als Betriebssystem genutzt.

Samsung Galaxy Gear (Bild: Samsung)

Der Wechsel ist freiwillig, geht aber mit einem deutlich größeren App-Angebot einher. Samsung zufolge stehen den Anwendern unter Tizen 140 Smartwatch-Anwendungen zur Verfügung – fast doppelt so viele wie unter Android. Außerdem gebe es mehr Schrifttypen, mehr Hintergründe und mehr Icons für den Homescreen.

Und schließlich hat Samsung mit Tizen auch eine Funktion realisiert, die es unter Android nicht gibt: Anwender können Musik direkt auf der Smartwatch speichern und sie via Bluetooth-Kopfhörer hören. Das heißt, dass man das Smartphone nicht mehr zum Sport mitnehmen muss – die Uhr genügt.

Die dieses Jahr vorgestellten Smartwatch-Modelle von Samsung, Gear 2 und Gear 2 Neo, laufen beide von vornherein unter Tizen, auch wenn sie der Kommunikation mit Samsungs Android-Geräten dienen. Es waren die ersten Endgeräte mit dem ursprünglich für Smartphones, Tablets oder auch Fernseher entwickelten Linux-Betriebssystem.

Langfristig will Samsung mit Tizen offenbar seine Abhängigkeit von Google und dessen Android lockern. Im Juni zeigte es einen ersten Smart-TV mit Tizen. Der Start des ersten Smartphones war zudem fürs dritte Quartal 2014 angekündigt, und zwar zunächst für Russland. Vor einer Woche wurde dann der Termin auf unbestimmte Zeit verschoben. Samsung begründet das damit, dass es zum Marktstart auch ein umfangreiches Angebot an Anwendungen vorweisen will.

Mit einer größeren Verbreitung von Tizen würde Samsung das OS für Entwickler attraktiver machen. Dass es zunächst auf Uhren mit hardwareseitig beschränkten Möglichkeiten zum Einsatz kommt, könnte durchaus auch strategisch bedingt sein, da Programmierer so zum Erstellen eines ersten, einfach gehaltenen Tizen-Programms ermuntert werden.

[mit Material von Ben Fox Rubin, News.com]

Tipp: Sind Sie ein Android-Kenner? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

1 Tag ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

1 Tag ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

1 Tag ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

2 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

2 Tagen ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

2 Tagen ago