Trotz Warnungen: Huaweis Unternehmensgeschäft wächst schneller

Anhaltend starke Zuwächse im Firmengeschäft haben Huawei ermöglicht, sein Halbjahresergebnis um 19 Prozent zu steigern. Das ist vor allem erstaunlich, weil die Regierungen Australiens, Großbritanniens und der USA weiterhin vor der chinesischen Telekommunikationsfirma warnen.

Für die erste Jahreshälfte 2014 meldete der Konzern einen Umsatz von 135,8 Milliarden Yuan (16,2 Milliarden Euro). Finanzchefin Cathy Meng nannte das Ergebnis „erwartungsgemäß“. Die Bemühungen um Unternehmenskunden „zahlen sich langsam aus“, was bedeute, dass Huawei hier „sich über beschleunigtes Wachstum freuen“ konnte.

„Angetrieben durch weltweit steigende Investitionen in LTE-Netze hat Huawei seine Führungsposition bei mobilem Breitband gefestigt. Schnelles Wachstum bei Software und Services half dabei, das Wachstum unseres Netzbetreibergeschäfts stabil zu halten“, kommentiert sie in einer Presseaussendung.

Außerdem ließ Meng wissen, das Heimanwendergeschäft habe „hochwertiges und nachhaltiges Wachstum“ erfahren. Die Marke sei jetzt bekannter, der Smartphone-Absatz weltweit gestiegen. „Unser Spitzenmodell, das Ascend P7, wird in mehr als 70 Ländern und Regionen verkauft. Wir sind zuversichtlich, dass wir 2014 nachhaltiges Wachstum verbuchen können, robuste Betriebsabläufe und gesunde Finanzen.“

Im März hatte das Unternehmen mit Sitz in Shenzhen gemeldet, seine Ziele für 2013 erreicht zu haben. In dem Vorabbericht nannte es einen Jahresanstieg um 8,6 Prozent auf einen Umsatz von 239,03 Milliarden Yuan (28,4 Milliarden Euro) für 2013. 2012 hatte es 220,2 Milliarden Yuan umgesetzt.

Für die Zukunft verspricht Huawei Engagement für „offene Innovation und Kooperation, um größeren Wert für unsere Kunden zu schaffen, die ITK-Branche voranzubringen und letztlich beim Aufbau einer besser vernetzten Welt zu helfen.“

In Australien allerdings bleibt es Huawei verboten, sich am Aufbau des National Broadband Network zu beteiligen. Die Behörden fürchten Huaweis angebliche Nähe zur chinesischen Regierung. Auch in Großbritannien und den USA warnt man vor Huawei. Beispielsweise hatte es 2005 einen Auftrag der British Telecom für nationale Infrastruktur gewonnen, was aber zu einem Boykott des Systems durch mehrere Ministerien führte.

Huawei nannte die Anschuldigungen „irreführend“ und auf „unzutreffenden“ Informationen beruhend. Im Januar hat es erst wieder Investitionen von bis zu 3,4 Milliarden Dollar in seine europäischen Niederlassungen angekündigt. Auch den US-Markt gibt Huawei trotz wiederholter Warnungen nicht auf, wie COO Jane Li im Januar sagte. Rückmeldungen von Partnern und Kunden seien „extrem positiv“ gewesen.

[mit Material von Aimee Chanthadavong, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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