Intel kündigt Partnerschaft mit chinesischem ARM-Anbieter Rockchip an

Intel arbeitet ab sofort mit dem chinesischen Chiphersteller Rockchip zusammen. Gemeinsam mit dem auf ARM-Prozessoren spezialisierten Unternehmen will es Chips für besonders günstige Android-Tablets entwickeln. Rockchip soll vor allem Informationen zu Bildschirmgrößen und Formfaktoren liefern und Intel helfen, sein Produktportfolio schneller auszubauen.

Die zu Intels Sofia-Plattform gehörenden Prozessoren, die einen Atom-Prozessor mit Intels 3G-Modem-Technologie verknüpft, sollen über bis zu vier Rechenkerne verfügen. Für den Verkauf an Original Equipment Manufacturer (OEM) und Original Device Manufacturer (ODM) sind sowohl Intel als auch Rockchip verantwortlich. Zu den finanziellen Details der Abmachung machte Intel mit Hinweis auf die noch laufenden Gespräche keine Angaben.

Die Zusammenarbeit mit Rockchip soll Intel aber dabei helfen, seine Sofia-Plattform nicht nur für Tablets, sondern auch für andere günstige Mobilgeräte bekannt zu machen. Erste mit dem chinesischen Unternehmen entwickelte Chips sollen schon im vierten Quartal erhältlich sein.

Den Anfang macht ein 3G-fähiges System-on-a-Chip (SoC) mit zwei Prozessorkernen. Die 3G- und LTE-Versionen des Quadcore-SoC sollen dann im ersten Halbjahr 2015 folgen. Bisher hat Intel noch keine Preise für die Chips kommuniziert.

Anfang des Jahres hatte Intel die ersten beiden SoCs der Sofia-Plattform angekündigt. Dabei handelt es sich um einen Atom-Prozessor mit zwei Kernen und integriertem 3G-Modem, der noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll, und einen Quadcore-Atom mit integriertem 4G LTE, der für das kommende Jahr geplant ist. Durch die Zusammenarbeit mit Rockchip soll vor allem die Einführung der Quadcore-Variante mit 3G beschleunigt werden. Laut Intel-CEO Brian Krzanich handelt es sich dabei um das „richtige Produkte mit den richtigen Funktionen und den richtigen Kosten für diesen Markt.“

Hersteller der Sofia-Chips ist Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC). Die Wahl fiel auf das Unternehmen, weil es eine für die eigene Fertigung optimierte Modem-Technologie benutzt, die wiederum von Infineon stammt, dessen Geschäftsbereich Wireless Solutions seit 2011 zu Intel gehört. Ab 2016 will Intel die Chips der Sofia-Plattform im eigenen Haus fertigen.

[mit Material von Rachel King und John Morris, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Portfoliomanagement Alfabet öffnet sich für neue Nutzer

Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.

1 Stunde ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

5 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

5 Tagen ago