CyanogenMod macht „Stable Releases“ durch „M Builds“ überflüssig

Die Entwickler der Custom Firmware CyanogenMod haben das Wort „stable“ aus ihrem Wortschatz verbannt. In einem Blogeintrag zur Veröffentlichung von Version 11.0 M6 auf Basis von Android 4.4.2 erläutern sie, warum die Anwender nicht mehr vergebens auf ein „Stable Release“ oder einen „Release Candidate“ (RC) warten sollten.

„Erwartet keinen mit ’stable‘ bezeichneten Build“, heißt es darin. „Die ‚M‘-Builds haben ein solches Release überflüssig gemacht. Das bedeutet zugleich, dass ihr keine ‚RC’Builds mehr sehen werdet.“

Die M-Builds laufen im „Snapshot“-Stream, erfahren ein monatliches Update und sind stabiler als die täglichen „Nightlies“. Das CyanogenMod-Team argumentiert, dass „stable“ den falschen Eindruck von Bug-Freiheit weckte und für zu lange Abstände bei den Patches sorgte: „Mit einer Gliederung, die nur ’stable‘ und ’nightly‘ kannte, musste man entweder Monate auf einen Fix warten oder auf einen Nightly aktualisieren. Und mit dem Risiko von Schwachstellen in der Art von ‚Master Key‘ und ‚Heartbleed‘ wurde das ein nicht mehr annehmbares Risiko für alle.“

M-Build-Nutzer können von einem verlässlich ausgelieferten monatlichen Update ausgehen, das für den ersten Freitag oder Samstag jedes Monats angesetzt ist. Diese Builds sind schon länger nicht mehr „besonders bezeichnete Nightlies“. Seit KitKat basieren sie vielmehr auf einem eigenen Code-Entwicklungspfad, der hinter den Nightlies folgt. Aus diesem Grund ist auch besondere Vorsicht beim Wechsel zwischen den beiden Streams anzuraten.

Das Ziel der Umstellung ist letztendlich ein schnelleres Vorankommen. Das CyanogenMod-Team hofft sogar darauf, den Rhythmus der M-Builds auf vierzehntäglich drücken zu können: „Mit dem gegenwärtigen M-Zyklus haben wir unsere Abläufe auf alle vier Wochen bringen können. Es ist ein ehrgeiziges Vorhaben, sie auf zwei Wochen zu reduzieren, aber wir können es schaffen, und alle werden davon profitieren.“ Ein vierzehntäglicher Rhythmus erlaube dem Team außerdem, umgehender auf Berichte im Projektmanagementsystem JIRA zu reagieren. „Und da es CyanogenMod ist, kann sich jeder für ein bestimmtes Update entscheiden oder es ignorieren, wie es ihm gefällt.“

Mit annähernd 12 Millionen Nutzern ist CyanogenMod die beliebteste Community-basierte Android-Distribution, die täglich rund 20.000 Installationen hinzugewinnt. Ein wesentlicher Grund für ihre Popularität dürfte sein, dass Hersteller wie Samsung oder HTC oft Monate brauchen, um eine neue Android-Version an ihre Geräte anzupassen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass ein mit CyanogenMod ausgestattetes Gerät keinerlei unerwünschte Software enthält, wie sie Hersteller gerne installieren. Dem Anwender bietet CyanogenMod nicht zuletzt den Vollzugriff auf das Gerät.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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