Google entwickelt Server für IBMs Power8-Prozessoren

Google hat auf der IBM-Konferenz Impact 2014 in Las Vegas und parallel auf Google+ ein Server-Mainbord für IBMs neue Power8-Prozessoren gezeigt. Senior Director Gordon MacKean kommentierte: „Wir bemühen uns stets, unseren Kunden die bestmögliche Dienstequalität zu liefern, und so haben wir diesen Server gebaut, um die von uns genutzte Software auf Power zu portieren.“

MacKean ist zugleich Chairman der OpenPower Foundation, die dem Austausch von Power-Technik dient. Wie breit Google die IBM-Prozessoren einsetzen wird und ob es sich überhaupt schon entschieden hat, über reine Tests hinauszugehen, sagte er nicht. Vielmehr heißt es nur: „Eine echte Server-Plattform ist für detaillierte Performance und fortlaufende Verbesserungen wichtig.“ Man wolle überprüfen, wie weit die OpenPower Alliance sei.

Google spricht traditionell wenig über seine Server-Infrastruktur, obwohl sie riesige Summen verschlingt. Bekannt ist aber, dass es seine eigenen x86-Server entwirft. Im Jahr 2013 begann es, seine Hardware-Ausgaben noch zu verstärken, was sich in Kosten von 2,35 Milliarden Dollar im ersten Quartal 2014 niederschlug – einem Rekord für das Unternehmen.

Googles Infrastrukturausgaben in Millionen Dollar (Diagramm: News.com)

Googles Engagement für Power8 erhöht den Druck auf Intel. Der OpenPower Foundation war der Suchkonzern gleich bei der Gründung 2013 beigetreten. Sie gilt als Versuch, die relative Offenheit des ARM-Ökosystems für Power-Prozessoren nachzuahmen. Zu den Gründungsmitgliedern zählen auch die ARM-Lizenznehmer Samsung und Nvidia.

IBM seinerseits hat drei Jahre benötigt und 2,4 Milliarden Dollar aufgewendet, um den Power8 am 23. April vorstellen zu können – seine Alternative zu Intels Xeon-Prozessoren für Server. „Wenn ein Unternehmen nur einige tausend Server einsetzt, lohnt es sich nicht, in Hardware-Forschung zu investieren, um einen Wettbewerbsvorteil zu erreichen“, schrieb Senior Vice President Tom Rosamilia letztes Jahr in einem Blogbeitrag über die Zielgruppe. „Aber wenn es hunderttausende oder sogar Millionen Server kauft, könnte die Waage sich auf der Seite der Hardware-Innovation senken.“

[mit Material von by Stephen Shankland, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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