Dropbox holt Motorola-Mobility-Chef als COO

Der von Google 2012 zum CEO von Motorola Mobility ernannte Dennis Woodside wechselt einem Bericht des Wall Street Journal zufolge als Chief Operating Officer (COO) zu Dropbox. Google hatte kürzlich in eine Übernahme von Motorola Mobility durch Lenovo für 2,9 Milliarden Dollar eingewilligt.

Walt Mossberg mit Dennis Woodside und Regina Dugan auf der D11-Konferenz (Bild: ATD)

Der beliebte Cloud-Speicherdienst Dropbox war 2007 an den Start gegangen. Er hatte bisher keinen COO. Wenn jetzt Woodside diese Rolle übernimmt, ist er wohl für den Ausbau von Dropbox‘ Geschäft weltweit verantwortlich, insbesondere für den Vertrieb von dessen Geschäftskundenangeboten in einem zunehmend umkämpften Umfeld.

Woodside war über zehn Jahre bei Google, davon lange Zeit als Leiter des Anzeigenvertriebs in Nordamerika. Auf der Position folgte er Tim Armstrong nach, als dieser CEO von AOL wurde. Den Posten als Motorola-CEO erhielt Woodside nach der Übernahme dieses Unternehmens für 12,5 Milliarden Dollar im Jahr 2012.

Google-CEO Larry Page sagte damals: „Ich kenne Dennis seit vielen Jahren, und er war immer phänomenal darin, Teams aufzubauen und einige von Googles wichtigsten Projekten umzusetzen. Einer seiner ersten Jobs bei Google war, einen Rucksack aufzusetzen und unser Geschäft im Nahen Osten, Afrika, Osteuropa sowie Russland aufzubauen. Zuletzt hat er das US-Geschäft in weniger als drei Jahren von 10,8 auf 17,5 Milliarden Dollar gebracht.“

Dropbox hat gerade erst 350 Millionen Dollar frisches Kapital erhalten. Der zugrunde liegende Unternehmenswert beträgt 10 Milliarden Dollar. Die Zahl der Nutzer hatte CEO Drew Houston im September mit 200 Millionen angegeben. Im Juli 2013 waren es 175 Millionen, im November 2012 100 Millionen gewesen.

Ein Premium-Konto erhöht den bei Dropbox verfügbaren Speicherplatz und gibt Zugriff auf ergänzende Funktionen wie automatische Wiederherstellung von Dateien zum Preis von rund 10 Dollar pro Monat oder 100 Dollar im Jahr. Für Unternehmen kostet Dropbox hingegen 795 Dollar pro Jahr für fünf Nutzer. Jeder zusätzliche Mitarbeiter erhöht den Preis um 125 Dollar im Jahr. Dies ist das Segment, von dem sich Dropbox künftig die größten Zuwächse verspricht – trotz Konkurrenz durch Google Drive oder auch Box.com. Derzeit hat Dropbox nach eigenen Angaben rund vier Millionen Firmenkunden.

Der Dienst musste dieses Jahr auch schon einen mehrtägigen Ausfall hinnehmen. Ein Bug in einem Upgrade-Script führte dazu, dass eine Reihe Server, über die Datenverkehr für Fotosharing, Kamera-Uploads und einige APIs lief, versehentlich neu installiert wurde, wie Dropbox mitteilte.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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