Spotify zahlte im letzten Jahr 500 Millionen Dollar Lizenzgebühren

Spotify hat eine Informationssite für Musiker und in der Musikbranche Beschäftigte gestartet, denen es Einblick in sein Geschäft gibt. Demnach hat es bisher rund eine Milliarde Dollar an Lizenzgebühren bezahlt, davon die Hälfte im Jahr 2013.

Der Name des Online-Angebots lautet „Spotify for Artists“ (Spotify für Künstler), die URL spotifyartists.com. Einen Hinweis, wie oft Spotify sein Angebot aktualisieren wird, gibt es nicht. Offenbar können registrierte Nutzer aber auf Analytics-Werkzeuge – und mittelbar auf Live-Daten – zugreifen. Außerdem gibt Spotify beispielsweise Hinweise zu Best Practices für Musiker.

Daneben gibt es auch für die Allgemeinheit zugängliche, wöchentlich aktualisierte Charts. Und die Erklärungen zum Geschäftsmodell dürften für jeden am Thema Interessierten lesenswert sein. Darin erklärt Spotify beispielsweise, mit 6000 bis 8400 Dollar pro Million Hörer zahle es deutlich mehr Gebühren als Radio-Streaming-Dienste (1300 bis 1500 Dollar pro Million Hörer) oder als terrestrisches Radio in den USA (gerade einmal 41 Dollar pro Million Hörer).

Welcher Teil der von Spotify gezahlten Gebühren letztlich bis zu den Musikern durchdringt, ist unklar. Die digitale Revolution hat die Transparenz in diesem Bereich nicht erhöht. Schätzungen gehen davon aus, dass der Künstler-Anteil bei Musikkäufen etwa im iTunes Store im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegt. 30 Prozent nimmt dort Apple, mindestens das Doppelte dürfe aber an die jeweilige Plattenfirma gehen, die im Regelfall auch für Spotify der erste Ansprechpartner ist.

Natürlich versucht sich Spotify gegenüber den Künstlern als großzügig darzustellen. Ihm zufolge fließen 70 Prozent des Gesamtumsatzes in Lizenzgebühren: „Wir glauben, dass das ein fairer Ansatz ist.“ Scheinbar liegt ihm auch an einer direkteren Verbindung zu Musikschaffenden – ohne Umweg über die Labels. Schließlich weist es unter der Überschrift „Lizenzgebühren im Detail“ darauf hin, dass die Musiker 100 Prozent der Lizenzzahlungen (minus eine kleine Gebühr) direkt erhalten können, wenn sie ihre Musik über einen von Spotifys Aggregator-Partnern vertreiben.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Soziale Netzwerke? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

3 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

3 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

3 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago