Google führt Geldkarte für Wallet ein

Google hat eine Kontokarte für Nutzer seines Diensts Google Wallet eingeführt. Nutzer können damit Bargeld am Automaten und am Bankschalter abheben oder in Geschäften bezahlen. Zunächst wird sie nur in den USA angeboten. Eine Gebühr fällt nicht an.

„Dein Mitbewohner hat Dir über Google Wallet endlich das Geld fürs Abendessen überwiesen, und Du willst es gleich für Lebensmittelvorräte ausgeben. Jetzt kannst Du die neue Google Wallet Card verwenden, um das Geld direkt auszugeben“, schreibt Produktmanagerin Sandra Mariano in einem Blogbeitrag. Wenn eine PIN erforderlich sei, müsse man nur die PIN von Google Wallet eingeben.

Die Wallet-Karte wird überall da akzeptiert, wo auch mit Mastercard gezahlt werden kann – aber zunächst nur in den USA, nicht in Europa. Google weist außerdem darauf hin, dass manche Banken bei Fremdbenutzung ihrer Automaten Gebühren erheben.

Amerikaner können die Karte gebührenfrei aus der Wallet-App heraus oder auf der Website bestellen. Die Lieferzeit beträgt derzeit etwa 10 bis 12 Tage. Einzahlungen sind über ein damit verbundenes Bankkonto möglich – oder indem man Zahlungen via Google Wallet beziehungsweise Gmail erhält.

Google hofft, mit der Option der Kartenzahlung die Nützlichkeit seines Diensts Wallet zu erhöhen. Er ist zugleich eine der Grundlagen des App-Stores Google Play und von kostenpflichtigen Angeboten auf Youtube. Auch eine Integration durch Dritte scheint eine Perspektive.

Reuters zufolge nutzt Google künftig die Transaktionsdaten bei Kartenzahlungen, um für den Karteninhaber gedachte Werbung zu personalisieren. Gespeichert werden laut der Agentur eine Beschreibung der gekauften Waren, der Kaufbetrag sowie Name und Adresse des Verkäufers.

Vor zwei Jahren hatte Google schon einmal eine Kreditkarte eingeführt, die speziell fürs Buchen von Anzeigen via AdWords gedacht war. AdWords Business Credit – so der Name – kann nur auf Einladung angefordert werden.

[mit Material von Ryan Huang, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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