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Steve Ballmer verabschiedet sich optimistisch von Microsoft-Aktionären

In seinem letzten Brief an die Aktionäre hat der scheidende Microsoft-CEO Steve Ballmer anhaltenden Enthusiasmus für die Zukunft des Unternehmens zum Ausdruck gebracht. Erneut bekannte er sich zur eingeschlagenen „Geräte und Dienste“-Strategie und stellte Erfolge des letzten Fiskaljahrs aus seiner Sicht heraus.

„Mit den Entscheidungen, die wir in diesem Jahr getroffen haben, mit der eingeführten Strategie, der neu konzipierten Organisation, den erstklassigen Fähigkeiten unserer Mitarbeiter sowie den Geräten und Services, die wir schaffen, sind wir gut aufgestellt für Wachstum und weltverändernde Technologien weit in die Zukunft hinein“, heißt es in Ballmers Schreiben. Er weist darin auf das im Fiskaljahr 2013 (bis 30. Juni) erzielte Umsatzwachstum um 6 Prozent auf 77,8 Milliarden Dollar hin – zudem habe Microsoft den Anteilseignern durch Dividenden und Aktienrückkäufe 12,3 Milliarden Dollar zurückgegeben. Die Übernahme von Nokias Handysparte bezeichnete er als „wegweisendes Ereignis“ in der Transformation des Unternehmens.

Steve Ballmer mit dem Surface-Tablet (Bild: Josh Lowensohn / News.com).

„Wir sind noch immer in einer frühen Phase unserer Umgestaltung, haben aber schon beachtliche Fortschritte erzielt mit der Einführung von Geräten und Diensten, die den Menschen zusagen und von Unternehmen benötigt werden“, heißt es weiter. „Wir haben der Welt Windows 8 gebracht; wir haben durchgehende Benutzererfahrungen auf PCs, Tablets, Mobiltelefone und die Xbox gebracht; und es gab wesentliche Weiterentwicklungen bei Windows Server, Windows Azure, Microsoft Dynamics sowie Office 365.“

Das neue Leitbild des Unternehmens erschöpft sich offenbar nicht mehr darin, „einen Computer auf jeden Tisch und in jedes Haus“ zu bringen. Ballmer hebt vielmehr als künftigen Schwerpunkt hervor, „eine Familie von Geräten und Diensten für Einzelne und Unternehmen zu schaffen, die Menschen rund um die Welt – während der Arbeit und unterwegs – zu den Aktivitäten befähigen, die ihnen am meisten bedeuten.“

Die ZDNet.com-Autorin und langjährige Microsoft-Beobachterin Mary Jo Foley sieht dahinter die Überzeugung von Microsofts Management, die Technologien vom Verbrauchergerät bis zum Enterprise-Service bereitstellen und dabei die durchgehende Erfahrung kontrollieren zu müssen. Microsoft wolle im Verbrauchermarkt mehr wie Apple – und bei Services mehr wie Google und Amazon sein. „Das sind zwei verschiedene Geschäftsmodelle“, gibt sie zu bedenken. „Ich selbst bin mir nicht sicher, ob ein einzelnes Unternehmen – selbst ein ‚One Microsoft‘ – zwei Herren dienen kann.“

Ballmers Abschiedsbrief an die Aktionäre hingegen ist frei von jeglichen Zweifeln. „Wir haben immer geglaubt, dass Technologie das menschliche Potenzial entfesseln wird“, schreibt er. „Deshalb bin ich mehr als 30 Jahre lang täglich mit einem leidenschaftlichen Herzen zur Arbeit gekommen. Bei Microsoft zu arbeiten, war eine aufregende Erfahrung – wir haben die Welt verändert sowie einen rekordträchtigen Erfolg erzielt – und ich weiß, dass unsere besten Tage noch vor uns liegen.“

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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