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Kodak kann Insolvenzverfahren in Kürze beenden

Eastman Kodak hat vom zuständigen Insolvenzgericht grünes Licht für seinen Plan erhalten, sein Konkursverfahren innerhalb der nächsten zwei Wochen abzuschließen. Es will sich als schlanker aufgestelltes Unternehmen künftig auf den Geschäftsbereich Digital Imaging konzentrieren.

„Es wird enorm wertvoll für das Unternehmen sein, aus dem Chapter-11-Verfahren herauszukommen“, sagte US-Insolvenzrichter Allen Gropper am Dienstag in New York. „Hoffentlich wird es seine einstige Position in der Ruhmeshalle amerikanischer Unternehmen wiedererlangen.“

Der 1892 in Rochester, New York, gegründete Fotografie- und Druckspezialist erwartet, das Insolvenzverfahren am 3. September abschließen zu können. CEO Antonio Perez kommentierte in einer Stellungnahme: „Als nächstes werden wir als Technologierführer in Erscheinung treten, der große und wachsende gewerbliche Imaging-Märkte bedient – wie Werbedruck, Verpackung, Funktionsdruck und professionelle Services -, mit einer schlankeren Struktur und einer besseren Bilanz.“ Zwar seien noch einige zusätzliche Transaktionsschritte durchzuführen, um die Restrukturierung nach Chapter 11 abzuschließen, aber mit der Entscheidung des Gerichts stehe ein Ende des Verfahrens unmittelbar bevor.

Kodak hatte im Januar 2012 Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts beantragt. Zu diesem Zeitpunkt bezifferte das Traditionsunternehmen seine Verbindlichkeiten auf 6,75 Milliarden Dollar und seine Vermögenswerte auf 5,1 Milliarden Dollar. Seine finanziellen Probleme begründete es mit hohen Pensionskosten und einer veränderten Verbrauchernachfrage hin zu Digital Imaging.

Im Rahmen des Konkursverfahrens hatte Kodak einen Kredit über 950 Millionen Dollar unter anderem von CitiGroup erhalten, damit es sein Geschäft fortführen konnte. Dieser sah als Bedingung den Verkauf geistigen Eigentums vor. Im Januar teilte Kodak mit, 1100 Imaging-Patente für 527 Millionen Dollar an ein Industriekonsortium unter Führung von Intellectual Ventures und RPX Corporation verkauft zu haben, dem Adobe, Amazon, Apple, Google, Facebook, Fujifilm, HTC, Huawei, Research In Motion (heute Blackberry), Samsung und Shutterfly angehörten. Außerdem strich Kodak tausende Stellen und schloss ein Markenabkommen mit JK Imaging. Dieses vertreibt künftig Kameras und Projektoren der Marke Kodak.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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