Microsoft hat Linux-Virtualisierung als Kernfunktion des kommenden Releases Windows Server 2012 „Blue“ herausgestellt. „Wir haben alle zusammengearbeitet, damit Linux unter Hyper-V sein Bestes geben kann“, schreibt Brad Anderson, Corporate Vice President der Sparte Server und Tools, in einem Blogeintrag, der neue Details zu dem Update nennt.
Damit sich Linux so reibungslos wie Windows mit Hyper-V virtualisieren lässt, hat Microsoft seine Treibersammlung Linux Integration Services (LIS) ergänzt. LIS enthält bisher schon Module für den Zugriff auf Netzwerk und Festplatten, für Zeitabgleich oder auch Herunterfahren. Es ermöglicht Live-Backups und Live-Migration von Linux als Gastbetriebssystem. LIS steht aktuell unter Red Hat Enterprise Linux 5.9 und 6.4, SUSE Linux Enterprise Server 11 SP2 und SP3, Ubuntu Server 12.04, 12.10 und 13.04, CentOS 5.9 und 6.4, Oracle Linux 6.4 sowie Debian GPU/Linux 7.0 zur Verfügung.
Zusammen mit der „Blue“-Version von Server 2012, die offiziell Windows Server 2012 R2 heißt, führt Microsoft dynamische Speicherzuweisung in LIS ein, mit der Hyper-V den Zugriff auf physikalischen Speicher bedarfsabhängig regulieren kann. Ein neuer synthetischer Treiber soll 2D-Videoplayback verbessern, und das VMBus-Protokoll wurde auch vorangebracht. Dadurch können Linux-Instanzen Interrupts an mehrere virtuelle CPUs aussenden, was die Performance steigert. Mit Kexec stehen ihnen außerdem Fehlerberichte bei Abstürzen zur Verfügung, und SQM-Unterstützung ermöglicht es nun, Hyper-V-Daten über die Linux-Nutzung für eine statistische Auswertung zu erfassen.
Die RTM-Freigabe von Windows Server 2012 R2 wird vermutlich gleichzeitig mit Windows 8.1 erfolgen – also zu einem ungewissen Termin im August 2013. Microsoft will bisher nicht genau angeben, wann Kunden Zugriff auf die Client- und Server-Updates bekommen werden.
Schon letztes Jahr hatte Microsoft Linux-VMs für seine Cloud Windows Azure angekündigt. Und vergangene Woche machte es eine Zusammenarbeit mit Azul bekannt, dem Hersteller hinter der Zing-Java-Runtime für den Unternehmenseinsatz. Bis Ende des Jahres will man ein OpenJDK für Windows Server unter Azure als Alternative zu Oracles Angebot präsentieren.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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