Mozilla verfolgt „aggressiven“ Update-Zeitplan für Firefox OS

Mozilla hat sich nach der Veröffentlichung von Version 1.0 zum Releasezyklus seines Mobilbetriebssystems Firefox OS geäußert. In einem Blogeintrag kündigte es an, jedes Quartal eine Version mit neuen Funktionen an seine Partner zu verteilen. Sicherheitsupdates sollen alle sechs Wochen für die beiden vorhergehenden Feature-Releases erscheinen.

„Soweit ich weiß, ist das die aggressivste Release-Strategie für ein mobiles OS da draußen“, schreibt Aley Keybi, bei Mozilla für das Release Management zuständig. „Diese Art der Angleichung zwischen mehreren Browserprodukten, und jetzt auch einem OS, ist beispiellos bei der Geschwindigkeit, mit der wir vorgehen.“

Allerdings sind die Pläne noch nicht in Stein gemeißelt. Wie Keybi ebenfalls anmerkt, könnten noch einige Veränderungen nötig sein.

Fest steht aber schon jetzt, dass Mozilla gewillt ist, seinen schnellen Releasezyklus für Firefox auf Firefox OS zu übertragen. Bisher ist es dem Entwickler mit einigen wenigen Ausnahmen gelungen, alle anderthalb Monate neue Versionen von Firefox für Desktop und Android zu veröffentlichen.

Zumindest für Sicherheitsupdates erscheint ein Zeitrahmen von sechs Wochen vernünftig. Dass dieser auch realistisch ist, zeigt Microsoft. Das Unternehmen aus Redmond stellt regelmäßig am zweiten Dienstag eines jeden Monats Patches für seine Software bereit.

Mit einer neuen OS-Version alle zwei Monate schlägt Mozilla aber einen neuen Weg ein. Zwar erhalten Mobilbetriebssysteme in der Regel häufiger funktionserweiternde Updates als Desktop-Versionen, aber dennoch meist nur einmal im Jahr. Vier Feature-Updates per anno zu liefern, ist ein ambitioniertes Ziel.

In seiner Ankündigung hat Mozilla keinen konkreten Termin genannt, sodass es seinen Zeitplan noch anpassen kann. Daher ist auch nicht klar, wann Firefox OS 2.0 erscheint. Legt man den 9. Juli als Erstverkaufstag für Firefox-OS-Geräte zu Grunde, dürfte ein erstes Sicherheitsupdate im August, ein zweites Ende September beziehungsweise Anfang Oktober und der erste Versionssprung Anfang bis Mitte Oktober erfolgen.

Mitte Mai hatte der spanische Hersteller Geeksphone erste Entwickler-Geräte mit Firefox OS auf den Markt gebracht. Sie waren schon nach einem Tag ausverkauft. Vergangene Woche kündigte Geeksphone mit dem Peak+ auch eine leistungsfähigere Variante des Peak für Endkunden an. Es wäre eine Alternative zu den ersten kommerziell verfügbaren Modellen ZTE Open und Alcatel One Touch Fire, die von Telefónica und der Deutschen Telekom seit Anfang Juli in Spanien und Polen vertrieben werden.

Mit Firefox OS will Mozilla seine Prinzipien von Offenheit auf den Mobilfunkmarkt übertragen. Neben Telefónica und der Deutschen Telekom zählen auch weitere Provider wie Telenor und Hersteller wie Sony, LG und Huawei zu den über 20 Unterstützern von Firefox OS. Sie hoffen, damit die Marktdominanz von Google und Apple aufweichen zu können. Denn diese kontrollieren nicht nur die Betriebssystem Android und iOS, sondern auch die zugehörigen App Stores.

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

1 Tag ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

2 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

2 Tagen ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

2 Tagen ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

2 Tagen ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

2 Tagen ago