Bebo-Gründer kauft sein Social Network zurück

Fünf Jahre nach dem Verkauf von Bebo an AOL für 850 Millionen Dollar hat sich dessen Gründer Michael Birch das Social Network wieder zurückgeholt. Via Twitter gab er bekannt: „Wir haben Bebo soeben für eine Million Dollar zurückgekauft. Können wir es wirklich neu erfinden? Wer weiß, aber der Versuch wird Spaß machen.“

Von dem einstigen Erfolg des 2005 von Birch und seiner Ehefrau Xochi gegründeten Netzwerks ist nicht mehr viel übrig. Zwar kam Bebo niemals annähernd an eine Mitgliederzahl von über einer Milliarde wie Facebook, aber es spielte eine entscheidende Rolle in der Entwicklung sozialer Netze. 2006 zählte es zu den sechs beliebtesten Websites Großbritanniens. Zu dieser Zeit konkurrierte es vor allem mit MySpace, das damals schon zu News Corp gehörte. Beim Verkauf an AOL hatte Bebo rund 40 Millionen Mitglieder und war damit hinter MySpace und Facebook drittgrößtes Social Network in den USA.

Doch in der Folgezeit ging es mit dem britischen Netzwerk stetig bergab, da es nicht mit Facebook mithalten konnte. Zweimal stand es sogar kurz vor der Schließung. Nur zwei Jahre nach dem Kauf wollte AOL die Site dicht machen, sollte ein Verkauf scheitern. Ein Käufer fand sich schließlich in Criterion Capital Partners. Der kalifornische Finanzinvestor übernahm Bebo 2010 für knapp 10 Millionen Dollar. Als das soziale Netz vergangenes Jahr längere Zeit nicht erreichbar war, fürchtete Birch bereits das endgültige Ende und verfasste einen kurzen Nachruf auf Twitter.

Vor knapp zwei Monaten musste Bebo schließlich Insolvenz anmelden. Bei der Auktion im Zuge des Verfahrens nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts setzte sich Birch gegen zwei andere Bieter durch und holte sich so sein soziales Netz zurück, wie als erstes Techcrunch berichtet hat.

[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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