Südkoreanische Behörden sind einmal mehr einer Cyberattacke zum Opfer gefallen. Das Wissenschaftsministerium bestätigt eine Reihe von Hackerangriffen auf private und Regierungswebsites – wahrscheinlich nicht zufällig am 63. Jahrestag des Beginns des Koreakriegs.
Die Associated Press hat die Meldung der Regierung aufgegriffen. Demnach gehört die Website des Blauen Hauses dazu, also des Staatspräsidenten Südkoreas, aber auch eine Reihe von Medienangeboten. Die Regierung hat AP zufolge die Ermittlungen aufgenommen und bittet Beamte wie auch Bürger, ihre Computersysteme so weit wie möglich abzusichern.
Verdächtige wurden nicht genannt. Nordkorea dürfte eine solche Liste aber anführen, da es schon im März eine Cyberattacke durchgeführt haben soll, die zehntausende Banksysteme und auch Server von Rundfunkanstalten betraf. Dies teilte jedenfalls Südkorea im Folgemonat als Ergebnis seiner Nachforschungen mit.
Südkorea erklärte damals, das Vorgehen sei mit dem früherer Angriffe durch Nordkorea fast identisch. Außerdem hab sich eine Attacke zu einem Server zurückverfolgen lassen, den die Demokratische Volksrepublik Korea schon früher für Cyberterror verwendet habe. Und schließlich hatte Nordkorea eine Woche vor dem Vorfall Drohungen ausgesprochen.
Im Januar dieses Jahres hat Google-Chairman Eric Schmidt eine umstrittene Reise nach Nordkorea abgeschlossen. In einer Pressekonferenz sagte er, die private Delegation, der er angehörte, habe Vertreter Koreas über die Rolle des Internets bei der wirtschaftlichen Entwicklung aufgeklärt. Ohne Zugang zum Internet werde es „schwerer für sie, wirtschaftlich aufzuholen. Wir haben diese Alternative deutlich beschrieben.“ Die vom US-Außenministerium als „wenig hilfreich“ abgekanzelte Reise war vorab als „private humanitäre Mission“ bezeichnet worden.
[mit Material von Lance Whitney, News.com]
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