Die Syrian Electronic Army hat die Android-Apps und ein Twitter-Konto des britischen Pay-TV-Senders Sky gehackt. Offensichtlich ist es den Anhängern des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gelungen, den Entwicklerzugang zum Google Play Store unter Kontrolle zu bringen. Die Hacker haben die Sky-Apps mit ihrem eigenen Logo versehen und anschließend einen fingierten Tweet unter dem Sky-Support-Account abgesetzt. Darin fordern sie die Anwender auf, sämtliche Sky-Apps zu deinstallieren.
Wie ein Sprecher des Senders gegenüber CNET UK bestätigte, handelt es sich bei dem Tweet um eine Fälschung. Inzwischen hat der Sender eingeräumt, dass seine Apps gehackt wurden und sie auch nicht mehr über Google Play verfügbar seien. Bisherige Nutzer der Apps müssten diese nicht deinstallieren, weil sie von dem Angriff nicht betroffen sind.
Sky ist das jüngste Opfer der Syrian Electronic Army, die in den letzten Wochen Twitter-Konten von Medienunternehmen wie BBC, Guardian und Associated Press übernommen hatte, um ihre politischen Botschaften zu verbreiten. Ende April hatte Twitter Medienunternehmen über bevorstehende Angriffe der syrischen Aktivisten gewarnt. Die Methode ist Twitter zufolge immer die gleiche: Die Hacker schicken gezielt präparierte, glaubwürdige Mails mit Links auf eine infizierte Site an die Twitter-Verantwortlichen der Firmen. Vor wenigen Tagen hat wohl auch aus diesem Grund, Twitter die Zwei-Faktor-Authentifizierung eingeführt. Allerdings konnten Sicherheitsspezialisten diese bereits aushebeln.
Die Syrian Electronic Army war 2011 erstmals aktenkundig geworden. Zu ihren ersten Opfern gehörten das amerikanische National Public Radio (NPR) und FIFA-Präsident Sepp Blatter.
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