Apple bietet eine Zwei-Faktor-Authentifizierung für die Nutzer von iCloud und Apple ID als neue Sicherheitsoption an. Sie ist zunächst in den USA, Großbritannien, Irland, Australien und Neuseeland verfügbar, soll aber sukzessive in weiteren Ländern eingeführt werden.

Wer das Feature aktiviert, benötigt in Zukunft für die Verwaltung seiner Apple ID – und insbesondere das Zurücksetzen des Passworts – zusätzlich zum Passwort einen vierstelligen Bestätigungscode, der als Textnachricht an ein Mobiltelefon geschickt wird. Damit soll das Konto vor der Übernahme durch einen Angreifer geschützt werden, solange er nicht zugleich auf das ausgewählte Empfangsgerät zugreifen kann. Die Eingabe von Passwort und dem jeweiligen Bestätigungscode ist auch erforderlich, wenn Käufe über iTunes, Apples App Store oder iBookstore von einem neuen Gerät aus getätigt werden.

Apple lässt außerdem einen 14-stelligen Code für die Wiederherstellung ausdrucken und empfiehlt, ihn an einem sicheren Ort zu Hause oder im Büro aufzubewahren, besser noch an mehreren Orten. Wenn das Passwort vergessen wurde oder das ausgewählte Mobilgerät nicht mehr zugänglich ist, ist nur mit diesem Code der erneute Zugang möglich. Dafür entfällt bei aktivierter Zwei-Faktor-Authentifizierung die bisherige Sicherheitsfrage. Außerdem kann der Apple-Support das Passwort nicht mehr zurücksetzen, sondern nur noch der Nutzer selbst. Wer den Zugang zu zwei von drei Faktoren – Passwort, Gerät, Code für die Wiederherstellung – verliert, könnte allerdings dauerhaft vom Zugriff auf sein Apple-ID-Konto ausgesperrt sein.

„Apple nimmt die Privatsphäre der Kunden sehr ernst, und die Zwei-Faktor-Authentifizierung ist ein noch robusteres Verfahren, um den Schutz der Nutzerdaten zu gewährleisten““, erklärte ein Apple-Sprecher gegenüber News.com. „Wir bieten unseren Nutzern jetzt die Möglichkeit, sich für diese zusätzliche Sicherheitsebene zu entscheiden.“

Google hatte eine optionale Zwei-Faktor-Authentifizierung für seine Dienste schon Anfang 2011 eingeführt. Auch Facebook, Yahoo, Paypal und Dropbox bieten sie bereits an. Evernote plant die Einführung später in diesem Jahr, nachdem unlängst Benutzerdaten kompromittiert wurden.

Apple reagiert mit der neuen Option auf Nutzererfahrungen wie die des US-Journalisten Mat Honan, der einen persönlichen Albtraum dank Apples iCloud-Dienst erlebte. Ausgerechnet Apples eigener Support hatte ermöglicht, dass ein Angreifer seine Geräte und weitere Konten übernehmen konnte, um sie für seine Zwecke zu nutzen. Der Angreifer hatte sich einfach an Apple gewandt, sich erfolgreich als Mat Honan ausgegeben und Zugang zu seinem iCloud-Konto erhalten.

[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]

Tipp: Sind Sie ein Fachmann in Sachen Cloud Computing? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

14 Stunden ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

14 Stunden ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

15 Stunden ago

Online-Banking: 42 Prozent kehren Filialen den Rücken

Weitere 40 Prozent der Deutschen erledigen ihre Geldgeschäfte überwiegend online und gehen nur noch selten…

16 Stunden ago

Google veröffentlicht neues Sicherheitsupdate für Chrome

Zwei Schwachstellen in Chrome gehören nun der Vergangenheit an. Von ihnen geht ein hohes Risiko…

20 Stunden ago

Digitale Souveränität: ein essenzieller Erfolgsfaktor für Unternehmen

Mit der zunehmenden computerbasierten und globalen Vernetzung gewinnt die digitale Souveränität an rasanter Bedeutung. Viele…

21 Stunden ago