Categories: Unternehmen

Fujitsu Technology Solutions kündigt Neuausrichtung und Stellenabbau an

Fujitsu Technology Solutions (FTS) hat ein umfangreiches „Neuausrichtungs- und Restrukturierungsprogramm“ angekündigt. Es geht mit einem ambitionierten Sparprogramm einher, in dessen Rahmen Entlassungen und wohl auch Standortschließungen vorgesehen sind. Mit der Restrukturierung in der Region Kontinentaleuropa, Naher Osten, Afrika und Indien (CEMEA&I), für die der Bereich Technology Solutions zuständig ist, will der Konzern eine strategische Antwort auf das zunehmend schwierige, wirtschaftliche Umfeld und den grundlegenden Wandel des ITK-Marktes geben.

Rund 150 Millionen Euro sollen jährlich eingespart werden: „Im Zuge dessen verhandelt Fujitsu Technology Solutions mit Arbeitnehmervertretern über eine Anpassung der Mitarbeiteranzahl in der Region CEMEA&I“, heißt es in einer Mitteilung. Aktuell laufen noch Gespräche mit dem Fujitsu-Betriebsrat. Über den Umfang der Stellenstreichungen und darüber, welche Niederlassungen davon betroffen sind, liegen derzeit noch keine Informationen vor. Derzeit beschäftigt FTS als größtes europäisches Technologieunternehmen rund 13.000 Mitarbeiter.

Gegenüber der Nachrichtenagentur DPA sagte FTS-Vorstandschef Rod Vawdrey: „Wie viele der etwa 5500 Stellen in Deutschland betroffen sind, ist noch offen.“ Er wollte auch nicht ausschließen, dass die Restrukturierung ebenfalls das Werk in Augsburg betreffen wird, wo FTS Server, Laptops und PCs fertigt.

„Um die Profitabilität zu erhöhen, wird Fujitsu Technology Solutions das Produktportfolio straffen und ausbalancieren“, teilte Fujitsu außerdem mit, ohne jedoch Details zu den betroffenen Produkten zu nennen. Es sei darüber hinaus geplant, die „Bereiche Forschung und Entwicklung sowie die Produktions- und Lieferketten noch nahtloser mit denen der japanischen Muttergesellschaft zu verzahnen“.

Inwieweit der Rücktritt von CEO Rolf Schwirz Anfang November vergangenen Jahres mit den jetzt angekündigten Sparplänen zusammenhängt, bleibt unklar. Nachfolger Vawdrey erklärte zu dem Sparprogramm: „Fujitsu setzt den eingeschlagenen Weg fort, sich zu einem globalen Anbieter von End-to-End-Services, Solutions und Infrastruktur zu entwickeln.“

Wie auch schon auf der letzten großen Kundenveranstaltung, dem Fujitsu Forum, im Herbst angekündigt, will sich das Unternehmen künftig – ähnlich wie Dell – stärker im Lösungsgeschäft und bei Services engagieren. Hier sieht Fujitsu großes Wachstumspotenzial, weil es in diesem Bereich in der Region EMEA noch kaum vertreten ist.

„Durch seine Größe und die globale Reichweite sowie das breite Portfolio an Hardware, Software und Solutions für ITK-Services ist Fujitsu als eines der wenigen Unternehmen weltweit in der Lage, umfassende End-to-End-Lösungen aus einer Hand zu liefern“, betont Vawdrey. Vor allem in Deutschland und in den USA wolle man als weltweiter Anbieter stärker als bisher wachsen, wie es Anfang November auf dem Forum hieß. Bei dieser Strategie wird wohl auch das unter der Marke Fusion subsumierte Cloud-Angebot eine Rolle spielen.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

5 Stunden ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

6 Stunden ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

14 Stunden ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

1 Tag ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

1 Tag ago

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

2 Tagen ago